Zuerst lieb und dann sehr teuer
Bill und Melinda Gates lassen sich scheiden. Sie sind nicht das erste wohlhabende Paar, das getrennte Wege einschlägt. Häufig ging es bei der Scheidung auch um sehr viel Geld.
Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda (im Bild rechts unten) lassen sich nach 27 Jahren Ehe scheiden. Die gemeinsame Arbeit an der einflussreichen GatesStiftung wollen sie aber fortsetzen. Unklar ist, wie sie das milliardenschwere Familienvermögen aufteilen werden. Auch andere Prominente haben teure Scheidungen hinter sich: Irina und Roman Abramowitsch (oben links), Bernie und Slavica Ecclestone (unten links), Jeff und MacKenzie Bezos (Mitte) sowie Rupert und Wendi Deng Murdoch (rechts oben).
Scheidung machte Silvio Berlusconi „arm“
WASHINGTON. Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda lassen sich nach 27 Ehejahren scheiden. Das erklärten der Multimilliardär und seine Frau in einer identischen Stellungnahme über Twitter. Sie planen, privat getrennte Wege zu gehen, wollen aber die Arbeit der einflussreichen Gates-Stiftung zusammen fortsetzen. „Nach reiflicher Überlegung und viel Arbeit an unserer Beziehung haben wir beschlossen, unsere Ehe zu beenden“, schrieben sie am Montag. Die Gates-Stiftung gehört zu den wichtigsten Gebern im Bereich Gesundheitsvorsorge und Entwicklungszusammenarbeit.
Bill Gates, der 1975 mit Paul Allen den späteren IT-Riesen Microsoft gegründet hatte, gilt als einer der reichsten Menschen der Welt. Dem Magazin „Forbes“zufolge soll das Vermögen des 65-Jährigen mehr als 120 Milliarden US-Dollar betragen, womit er auf Platz vier der globalen Liste der Superreichen steht. Das Paar, das drei volljährige Kinder hat, machte vorerst keine Angaben dazu, wie das Vermögen der Familie aufgeteilt werden soll.
Die Trennung erinnert an jene von Amazon-Gründer Jeff Bezos (57). Der Multimilliardär, der ebenfalls zu den reichsten Menschen der Welt gehört, trennte sich 2019 nach rund 25 Ehejahren von seiner Frau MacKenzie Bezos. Die 50-Jährige überließ ihrem Ex-Mann 75 Prozent der Amazon-Aktien. Ihr übriges Aktienpaket war mit rund 36 Milliarden Dollar bewertet worden. Die 50-Jährige ist inzwischen wieder verheiratet und hat bereits mehrere Milliarden an gemeinnützige Einrichtungen gespendet, ohne daran Bedingungen zu knüpfen.
Die Scheidungen Prominenter und Superreicher erregen immer wieder das Interesse der Öffentlichkeit: Im Jahr 2009 ließen sich der damalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und seine Frau Slavica scheiden. Das Ex-Model hatte die Scheidung eingereicht – wegen „unzumutbaren Verhaltens“. Nach Medienberichten erhielt Slavica damals mehr als eine Milliarde Euro. Wie die „Welt“berichtete, bekommt Ecclestone allerdings von seiner Ex-Frau zehn Jahre lang 100 Millionen US-Dollar aus deren Stiftungsvermögen ausgezahlt.
Im Jahr 2013 klagte der italienische Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi öffentlich über die teure Scheidung von Veronica Lario. Bei einer Wahlveranstaltung in Palermo sagte er, dass er wegen der drei Millionen Euro Unterhalt, die er monatlich seiner Ex-Gattin zahlen müsse, „arm“geworden sei. „Gegen Mittag frage ich mich jeden Tag, ob meine Ex-Frau schon aufgestanden ist. Denn sonst muss sie sich beeilen, am Nachmittag ihre täglichen 100.000 Euro auszugeben“, witzelte Berlusconi. 2014 reduzierte ein Berufungsgericht in Mailand dann den Unterhalt auf zwei Millionen.
Teuer war auch die Scheidung des saudi-arabischen Milliardärs Scheich Walid Juffali von dem ExModel Christina Estrada 2016. Er musste seiner Ex-Frau 53 Millionen Pfund (62 Mill. Euro) zahlen. Sie hatte ursprünglich 196 Millionen Pfund verlangt – mit der Begründung,
dass sie pro Jahr eine Million Pfund für Kleidung brauche.
In erster Instanz sprach ein Gericht in Genf im Jahr 2014 der ExFrau des russischen Unternehmers Dmitri Rybolowlew mehr als drei Milliarden Euro zu – die Hälfte seines Vermögens. Später wurde er zur Zahlung von rund 520 Millionen Euro verurteilt. Letztlich einigte er sich mit Ex-Frau Elena außergerichtlich, Details gelangten nicht an die Öffentlichkeit.
Im Jahr 2007 trennte sich Roman Abramowitsch von seiner zweiten Ehefrau Irina. Wie die Moskauer Tageszeitung „Wedomosti“berichtete, erhielt sie damals 300 Millionen Dollar (rund 228 Millionen Euro). Die Alimente für die fünf gemeinsamen Kinder musste Abramowitsch demnach noch zusätzlich zahlen. Im Jahr 2017 trennte er sich von seiner dritten Ehefrau Daria. Details der Scheidung wurden nicht bekannt. Nach Medienberichten kaufte er seiner Ex-Frau ein Jahr später drei nebeneinander stehende Häuser an der Upper East Side in New York – im Gesamtwert von 120 Millionen US-Dollar.