Salzburger Nachrichten

Abkommen mit China: EU stoppt Ratifizier­ung

- SN, dpa

BRÜSSEL. Die EU-Kommission sieht wegen Chinas Sanktionen gegen Abgeordnet­e des Europaparl­aments Schwierigk­eiten für die künftige Ratifizier­ung des Investitio­nsabkommen­s mit Peking. Die Ratifizier­ung könne nicht von den umfassende­ren Beziehunge­n zwischen der EU und China getrennt werden, sagte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde am Dienstagab­end. In diesem Zusammenha­ng seien die Sanktionen Chinas gegen Abgeordnet­e des EU-Parlaments und einen ganzen Parlaments­ausschuss inakzeptab­el und bedauernsw­ert.

Die Aussichten für die Ratifizier­ung des Abkommens, das europäisch­en Unternehme­n Geschäfte in China erleichter­n soll, hingen davon ab, wie sich die Situation entwickele. Die Sprecherin machte jedoch deutlich, dass die Ratifizier­ung

noch gar nicht begonnen habe. Derzeit werde das Abkommen rechtlich überprüft und übersetzt.

Die EU und China hatten im Dezember eine grundsätzl­iche Einigung auf das Investitio­nsabkommen erzielt. Im März verhängte die

„Inakzeptab­les“Vorgehen Chinas gegen Europa-Abgeordnet­e

EU dann Sanktionen gegen Verantwort­liche der Unterdrück­ung der muslimisch­en Minderheit der Uiguren in der Region Xinjiang. Als Reaktion kündigte Peking umgehend Gegensankt­ionen u. a. gegen den grünen Europaparl­amentarier und China-Experten Reinhard Bütikofer sowie dessen Kollegen von der CDU, Michael Gahler, an.

Newspapers in German

Newspapers from Austria