Aufbruch in die Champions League
Die Regierung beginnt an der neuen Standortgarantie zu arbeiten.
Im futuristisch anmutenden Ambiente des Learning Center in der WU Wien – ein Werk der 2016 verstorbenen Architektin Zaha Hadid – hat die türkis-grüne Regierung am Dienstag eine Art Startschuss für die geplante Standortstrategie gegeben. Zu sieben weit formulierten Schwerpunkten, wie Digitalisierung der industriellen Produktion, Technologieführerschaft in einzelnen Industriebereichen, Ausbau von digitalen und Service-Geschäftsmodellen oder Energie- und Mobilitätswende, sollen Arbeitsgruppen Strategien entwickeln. Erste Zwischenergebnisse werde es beim Forum Alpbach (Ende August) geben, kündigte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck an.
Es gehe darum, „Österreich vom Hidden Champion in die Champions League“zu führen und vorhandenes Potenzial zu heben, so Schramböck, die für das Projekt verantwortlich ist. Schon seit 2012 sei die Wirtschaft geringer gewachsen als etwa in Schweden oder Dänemark, weil hier weniger konsumiert werde, zukunftsträchtige Sektoren sich langsamer entwickelten und nur ein Drittel des Wachstums aus Produktivitätssteigerung komme, verglichen mit 56 Prozent in der Schweiz, sagt die Ministerin.
Die entscheidende Frage sei, welche Jobs die Zukunft sicherten, welche Stärken Österreich entwickeln sollte und welche Sektoren erschließen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz. In den Prozess würden alle Ministerien, Wirtschaft, Wissenschaft, Sozialpartner und Zivilgesellschaft eingebunden. Wie weit Standortstärkung auch Steuersenkungen bedeute, sagte er nicht.
Für Vizekanzler Werner Kogler ist der Wettbewerb der Zukunft „jener um die grünsten Produkte und die nachhaltigsten Produktionsweisen. Wer voran ist, wird die Vorteile nehmen. Wer hintendran ist, hat die Kosten“, so Kogler. In vielen Bereichen sei Österreich schon dabei, sich aus der Krise zu investieren.
Österreichs Wachstum ist zu schwach