Für Flugreisende sind PCR-Tests oft teuer
Hohe Kosten für PCRCoronatests sind dem Dachverband der Fluggesellschaften (IATA) in Genf ein Dorn im Auge. IATA-Chef Willie Walsh sprach am Dienstag von Geschäftemacherei. Weil viele Länder PCR-Tests für Flugreisende vorschreiben, werde das Fliegen für viele Menschen unerschwinglich.
Für eine Familie mit zwei Kindern, die vor der Coronakrise zum Beispiel 1500 Euro für eine Flugreise ausgegeben habe, könnten sich die Kosten fast verdoppeln, wenn Coronatests bei Abflug und Ankunft bei Hin- und Rückflug hinzukämen. Die IATA hat sich die Preise von PCR-Tests in 16 Ländern angeschaut. Besonders teuer waren sie in den USA mit teils mehr als 400 Dollar (gut 330 Euro) sowie in Japan und Südkorea mit mehr als 350 Dollar. Für Deutschland nennt die IATA Preise von bis zu 200 Euro.
„Wir glauben, dass die tatsächlichen Kosten für einen Test bei rund 15 Dollar liegen“, sagte Walsh. Das wären rund 12,50 Euro. „Wir können als Gesellschaft nicht zulassen, dass sich eine Situation entwickelt, in der nur noch die Reichen reisen können“, sagte er.
Als Lichtblick meldete die IATA ein boomendes Frachtgeschäft. Es erreichte im März einen Rekordstand für diesen Monat, 4,4 Prozent mehr als vor der Coronakrise im März 2019. Im Februar lag das Frachtgeschäft im Vergleich zu 2019 um 9,2 Prozent höher.
Urlaubs- und Geschäftsreisen gingen freilich weltweit deutlich zurück. In Österreich hat die Coronapandemie die Reisemöglichkeiten der Bevölkerung im vergangenen Jahr auf das Niveau des Jahres 2000 zurückgeworfen. Die Zahl der Urlaubsreisen – dazu zählen auch Verwandten- und Bekanntenbesuche – hat sich 2020 auf rund zwölf Millionen fast halbiert. 2019 waren es noch 21,2 Millionen gewesen, geht aus Daten der Statistik Austria von Dienstag hervor.
Auslandsurlaube sind um mehr als zwei Drittel zurückgegangen, Inlandsurlaubsreisen um ein Fünftel. Geschäftsreisen sanken im Vergleich zu 2019 um mehr als die Hälfte auf 1,6 Millionen. Die meisten Auslandsurlaubsreisen gingen 2020 nach Deutschland mit etwa 800.000. Rund 700.000 Urlaubsreisen führten nach Italien, 200.000 nach Kroatien. 2020 gab es laut Statistik Austria auch rund drei Millionen Personen, die nicht reisten. Als Grund wurden an erster Stelle Sicherheitsbedenken genannt – rund 49 Prozent der Nennungen. 2019 waren es 6,6 Prozent.