Verschlafene Digitalisierung
Der Lockdown und das Distance Learning haben es gezeigt: Die Schulen und die Lehrkräfte sind nicht ausreichend auf die Digitalisierung vorbereitet. Daher sollen Österreichs Pädagogen und Pädagoginnen durch Schulungen fit gemacht werden für den Einsatz von Informationstechnologie. Das kann ich als Lehrer bestätigen. Ich möchte aber auch anmerken, dass zumindest an unserer Schule, eine Mittelschule in Linz, der digitalisierte Unterricht gut funktioniert. Einerseits, weil sich eine Handvoll engagierter und kompetenter Kollegen und Kolleginnen zusammengetan und ein für alle anwendbares Konzept auf die Beine gestellt haben, andererseits, weil sich alle Lehrkräfte auf eigene Kosten die erforderlichen Endgeräte gekauft haben. Für das kommende Schuljahr soll laut Bundesministerium allen Schüler/-innen der fünften und sechsten Schulstufe ein Endgerät zur
Verfügung gestellt werden. Lehrkräfte bekommen keines. Es wird lediglich pro Klasse ein Lehrergerät geben. Die bereits privat angekauften, können nicht verwendet werden, da diese nicht mit den Programmierungen der Schülergeräte kompatibel sind. Wie dieses eine Gerät zur allgemeinen Verwendung im Falle einer weiteren Homeschooling-Phase aufgeteilt werden kann, bleibt mir ein Rätsel.
Normalerweise stellt der Arbeitgeber die Arbeitsausrüstung für seine Mitarbeiter – im Schulbereich ist das leider immer noch nicht der Fall. Markus Haslinger MA