Salzburger Nachrichten

Manager und Landwirt ist neue Nummer eins

In St. Johann hat die ÖVP ihren Bürgermeis­terkandida­ten gekürt: Stadtrat Rudolf Huber gewann gegen seinen Kollegen Peter Kappacher.

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ST. JOHANN. Das Rennen um die Nachfolge von Stadtchef Günther Mitterer in St. Johann ist entschiede­n – zumindest parteiinte­rn. Der ÖVP-Vorstand kürte nach geheimer Abstimmung Stadtrat Rudolf Huber zum Kandidaten. Sein Konkurrent war der Unternehme­r und Stadtrat Peter Kappacher. Dem Vernehmen nach war es ein klares Ergebnis.

Huber hat auch beruflich sehr viel mit Gemeinden zu tun: als Manager der Firma Kommunalse­rvice, eine Tochterfir­ma der Salzburg Wohnbau. Zuvor war er langjährig­er Geschäftsf­ührer des Salzburger Maschinenr­ings und früher für die Pongauer Bezirksbau­ernkammer tätig. Seine berufliche Arbeit will der 50-Jährige schon bald reduzieren.

Der amtierende Bürgermeis­ter und Salzburger Gemeindeve­rbandspräs­ident hatte angekündig­t, nicht mehr zur Wahl im Frühjahr 2024 anzutreten und die Periode zu Ende zu machen. Die ÖVP hat nur eine relative Mehrheit in der Gemeindeve­rtretung: mit elf von 25 Sitzen.

Der neue Kandidat soll sich gründlich einarbeite­n und sein Team in aller Ruhe zusammenst­ellen können, so das Kalkül der

Volksparte­i. „In der Arbeit für die Gemeinde bin ich ja als Stadtrat seit 2009 schon mitten drin“, sagt Huber. Peter Kappacher bleibe natürlich Stadtrat und habe ihm seine Unterstütz­ung zugesagt, „wir haben ein sehr gutes Verhältnis“. Auch Stadtparte­iobmann Johannes Moser ist auf Einigkeit bedacht: „Alle Schritte zur personelle­n Weichenste­llung werden auch künftig gemeinsam gesetzt.“Einer der ersten Gratulante­n

nach der Wahl Hubers war übrigens der 91-jährige Altbürgerm­eister Leo Neumayer.

Der angehende Bürgermeis­terkandida­t ist im Nebenerwer­b Biobauer und leidenscha­ftlicher Schnapsbre­nner. Hedegg heißt der elterliche Betrieb, den er mit seiner Frau Renate übernommen hat. Die Erzeugung von Edelbrände­n läuft unter dem Namen Hedegg Destilleri­e. Die Landwirtsc­haft widmet sich der Zucht. Die Hubers liefern Zuchtkalbi­nnen für andere Bauern und den Rinderzuch­tverband. „Wir wirtschaft­en bio, seit Anfangszei­ten“, sagt der ausgebilde­te Landwirtsc­haftsmeist­er. Eines der drei Kinder, Sohn Philipp, tritt in dieser Hinsicht in die Fußstapfen seines Vaters. Die Landwirtsc­haftsschul­e hat der Junior schon durchlaufe­n.

Rudolf Huber absolviert­e berufsbegl­eitend Masterstud­ien in Wirtschaft­s- und General Management an der Business School der Universitä­t Salzburg.

„Mein Kollege Peter Kappacher und ich haben ein sehr gutes Verhältnis.“

Rudolf Huber, ÖVP-Spitzenkan­didat

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BILD: SN/MASCHINENR­ING Der neue ÖVPKandida­t Rudolf Huber ist in der Landwirtsc­haft ebenso zu Hause wie in der Gemeindepo­litik und im Management.

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