In Salzburg wurden bereits die ersten Schwangeren geimpft
„Soll ich mich impfen lassen?“Das sei derzeit die häufigste Frage von Schwangeren, sagt Primar Thorsten Fischer, Vorstand der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in den SALK. „Es gibt nach heutigem Wissensstand nur Vorteile für die Schwangeren und keine Nachteile für die Kinder“, sagt Fischer. Entgegen der Meinung zu Beginn der Pandemie habe sich gezeigt, dass eine Infektion in der Schwangerschaft häufiger als bei nicht schwangeren Frauen schwerer verlaufe. In den SALK seien bisher rund 30 an Covid-19 erkrankte Schwangere behandelt worden, in zwei Fällen sei die Krankheit schwerer verlaufen. „Die Schwangeren mussten aber nicht intubiert werden.“
Seit sich das Nationale Impfgremium vergangene Woche für eine Coronaimpfung bei Schwangeren ausgesprochen hat, werden in Salzburg bereits Frauen geimpft, die ein Kind erwarten. Schwangere im zweiten und dritten Trimenon (Schwangerschaftsdrittel) sind nun gemäß der Priorisierung des Impfgremiums
in der dritten Priorität („erhöht“) eingestuft. „Das gilt auch für Stillende und für Mütter von Neugeborenen“, sagt Roberta Thanner vom Roten Kreuz Salzburg. Derzeit ist die Anmeldung nur telefonisch über die Hotline 1450 möglich. Voraussichtlich am Donnerstag werde auch die Kategorie auf der Anmeldeplattform www.salzburg-impft.at online freigeschaltet, kündigte LH-Stv. Christian Stöckl (ÖVP) an.
Eine der ersten geimpften Schwangeren in Salzburg ist Polizistin Alexandra Brunner aus Bergheim. „Ich bin in der 39. Woche und freue mich, dass sich die Impfung noch vor der Geburt ausgegangen ist“, sagt die 27-Jährige. Sie hat am Montag in der Impfstraße des Roten Kreuzes im Messezentrum die erste Dosis des Vakzins von Moderna verabreicht bekommen. „Ich hatte keine Nebenwirkungen und fühle mich sehr gut.“Sie wolle andere Schwangere ermutigen, sich impfen zu lassen. „In den sozialen Medien herrscht bei diesem Thema Unsicherheit, es kursieren viele Fehlinformationen.“Sie habe gut abgewägt, ob sie sich impfen lassen solle, und habe viele Gespräche mit ihrem Partner geführt, der Arzt sei. „Ich bin überzeugt, dass die Impfung eine gute Sache ist, weil sie nicht nur mich vor einer Ansteckung mit Covid19 schützt, sondern auch mein Kind.“Das Impfgremium empfiehlt für Schwangere mRNAImpfstoffe.