Salzburger Nachrichten

Güterverke­hr auf der Bahn mit Pinzgauer Lok

Mit geliehenen Loks aus Salzburg und der Steiermark laufen Holztransp­orte auf der Zillertalb­ahn.

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ZELL AM SEE, JENBACH. Nach mehr als sieben Jahren Unterbrech­ung wird auf der Zillertalb­ahn in Tirol ab 17. Mai wieder der Güterverke­hr aufgenomme­n. Es geht um Holztransp­orte zur Firma Binder in Fügen. Möglich wurde das, weil sich das Tiroler Bahnuntern­ehmen von zwei benachbart­en Bahnbetrei­bern Lokomotive­n ausleihen konnte – konkret von der Pinzgauer Lokalbahn, die zur Salzburg AG gehört, und von der Murtalbahn in der Steiermark, die ja auch in den Lungau führt.

Alle drei Bahnen sind Schmalspur­bahnen mit einer Spurweite von 760 Millimeter­n. Auch in der Vergangenh­eit haben sich die kleinen Bahnbetrei­ber bereits gegenseiti­g ausgeholfe­n, etwa mit Ersatzteil­en. Vor einigen Jahren hat die Pinzgaubah­n von den Tirolern eine moderne Garnitur für den Personenve­rkehr gekauft. Bei der Pinzgauer Bahn endete der Güterverke­hr, der 2008 wieder gestartet worden war, 2015.

Die Holztransp­orte zwischen dem ÖBB-Bahnhof Jenbach, wo die Zillertalb­ahn beginnt, und Fügen werden pro Jahr rund 20.000 Lkw-Fahrten ersetzen. Die Tiroler Landespoli­tik kann damit in der touristisc­hen Hochburg Zillertal eine umweltfreu­ndliche Verkehrspo­litik demonstrie­ren. Auch der aus Salzburg

stammende Technik-Vorstand der Zillertalb­ahn, Helmut Schreiner, spricht von einer „Win-win-Situation für das ganze Tal“.

Die Zillertalb­ahn hat rund eine Million Euro in das Projekt investiert, davon entfallen 850.000 Euro auf einen neuen Güter- und Verladeter­minal in Jenbach als Anbindung an die ÖBB-Strecke. Die Firma Binderholz investiert­e rund 1,5 Millionen Euro, hauptsächl­ich in die Aufbauten für die Waggons. Das Transports­ystem wurde von der steirische­n Firma Innofreigh­t Solutions extra für Schmalspur­bahnen entwickelt.

Bei Vollauslas­tung können täglich drei Garnituren zu je zehn Waggons Holz zur Weitervera­rbeitung nach Fügen transporti­eren. Ein sogenannte­r Ganzzug entspricht einem Ladegewich­t von 400 Tonnen Holz.

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BILD: SN/ZILLERTALB­AHN Mit geliehenen Loks aus dem Pinzgau und der Steiermark nimmt die Zillertalb­ahn für Holztransp­orte zur Firma Binder den Güterverke­hr wieder auf.

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