Dieses Eis ist in über 5000 Filialen zu finden
Das Eiswerk in Bergheim hat sich zum zweitgrößten Bioeisproduzenten Österreichs gemausert. Vom Großhandel bis zur Eistüte ist alles dabei.
BERGHEIM. Dort, wo Eis produziert wird, muss es nicht automatisch kalt sein. In der Produktionshalle der Firma Eiswerk in Bergheim herrscht keine Spur von kondensierendem Atem. Kistenweise stehen frische Zutaten wie Bananen und Zitronen bereit, über ein Fließband laufen Becher mit Erdbeereis der Eigenmarke eines großen Diskonters. Geschäftsführer Daniel Erlinger (32) schnappt ein SchokoladenSteckerleis aus einer Halterung: „Bitte sehr, frisch aus der Eismaschine schmeckt es am besten.“
Staunen lässt einen nicht nur der Geschmack von frischem BioSchokoladeneis – auch die Zahlen sind beeindruckend: Drei Lagertanks fassen 5000 und zwei Mal 2000 Liter, ein Mixtank („wie ein großer Thermomix“) bringt es auf 1500 Liter, die Eismaschine stellt 500 Liter fertiges Eis pro Stunde her. Produziert wird im Zweischichtbetrieb, der Chef bringt es auf 70 bis 80 Arbeitsstunden pro Woche.
Doch dieses Pensum war Daniel Erlinger bereits gewohnt, als er vor gut zehn Jahren bei Eiswerk eingestiegen ist. „Ich war davor in der Spitzenpatisserie tätig, da sind bis zu 90 Stunden keine Seltenheit.“Seine Stationen waren u. a. das Steirereck in Wien und das Carpe Diem in Salzburg.
Unter Erlingers Führung mauserte sich das Eiswerk in den vergangenen Jahren zum zweitgrößten Bioeisproduzenten Österreichs. Abgefüllt wird für Hofer, Lidl, Rewe, Spar, Maxi Markt, Nah & Frisch und Unimarkt. „In über 5000 Filialen ist mindestens ein Produkt von uns erhältlich.“Auch der Gastrogroßhandel (Metro, Gourmet Express, Biogast) und Betriebskantinen (Palfinger, Fronius, Grüne Erde, Hipp) werden beliefert. „Auch in Bayern kommt unser Eis extrem gut an. Qualität zahlt sich am Ende des Tages immer aus“, ist Erlinger überzeugt. Der Umsatz dürfte heuer an der Zwei-Millionen-Euro-Marke kratzen.
Dem Wachstum im Wege stehe einerseits die verfügbare Lagerfläche. „Wir haben in unserem Tiefkühler Platz für 80 Paletten, bräuchten aber das Zwei- oder Dreifache.“Andererseits seien Verpackungen derzeit Mangelware, sagt Erlinger. „Wir setzen zwar nur auf österreichische Produzenten, aber der Engpass bei Holz wirkt sich auch auf Kartons massiv aus.“
Wer seinen Appetit auf Eiswerk-Bioeis stillen will, hat dazu jeden Donnerstagnachmittag beim Biomarkt in Bergheim Gelegenheit sowie in der Eiswerk-Eisdiele auf dem Universitätsplatz in der Stadt Salzburg.
„Qualität zahlt sich am Ende des Tages einfach immer aus.“