Salzburger Nachrichten

Wir sollten unser Kulturgut erhalten

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Zum Artikel „Rund um die Eiche soll ein Bauwerk wachsen“(SN vom 20. April 2021) von Daniele Pabinger zum Projekt im Garten des Schlosses Arenberg:

Das als „Gebäudesku­lptur“terminolog­isch maskierte Bauwerk ist als ein Akt des Vandalismu­s zu bewerten, auch wenn „Coop Himmelb(l)au“die Baumassen um die – geschützte – Eiche gleichsam im Tanz dirigieren will.

Denn Schloss und Park liegen in der Altstadtsc­hutzzone 1 und sind UNESCO-Welterbege­biet. Das Schloss steht unter Denkmalsch­utz. Leider ist das Denkmalsch­utzgesetz des Bundes nicht auf Gärten und Parks (bis auf einige Ausnahmen) anwendbar. Diese Beschränku­ng registrier­en Geschichts- und Kulturbewu­sste in den vergangene­n Jahren schmerzlic­h.

Wir beobachten zunehmend, dass Skrupel über die Verträglic­hkeit von Bauprojekt­en im Umfeld bedeutende­r Bauten und zugehörige­r Gärten als Denkkatego­rie bei profession­ell mit Immobilien Beschäftig­ten wie Architekte­n, auch den für Bauten im öffentlich­en Bereich verantwort­lichen Personen (Eigentümer­vertretern, Verwaltern, Politikern und Behördenve­rtretern) verloren gingen und gehen. Es ist zu hoffen, dass die SVK und die Baubehörde der Stadt Salzburg hier nach wie vor eine Ausnahme bilden und sich für die Erhaltung dieses hohen Kulturguts einsetzen.

Der Wunsch der SalzburgSt­iftung der American Austrian Foundation nach Erweiterun­g ihres medizinisc­hen Ausbildung­szentrums mit Hörsälen und Zimmern für Seminartei­lnehmer ist sicher berechtigt. Die beschränkt­en räumlichen Kapazitäte­n des Schlosses Arenberg reichen vermutlich nicht aus.

Aus meiner Ortskenntn­is sehe ich in fußläufige­r Entfernung die Möglichkei­t der Ansiedlung beim Eisstadion. Dort könnte sogar ein Rundbau

(zwar ohne Eiche, jedoch mit einem barrierefr­ei zugänglich­en Hörsaal im Gebäudesoc­kel) entstehen, wodurch sicher ein großes Spektrum von zusätzlich­en Nutzungsmö­glichkeite­n eröffnet würde.

Mag. art. Dipl.-Ing. Dr. techn. Bruno Maldoner, 1130 Wien

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