Nächste Trainerrochade bei Red Bull Salzburg
René Aufhauser, rechte Hand von Jesse Marsch, verlässt den Fußballmeister und wird Cheftrainer beim FC Liefering in der 2. Liga.
Mit echten Urgesteinen ist Red Bull Salzburg nicht unbedingt gesegnet. Viele Trainer und noch mehr Spieler kamen und gingen in den vergangenen Jahren, die Dynamik an der Wechselbörse ist seit jeher stark ausgeprägt. Die „Club-Dinosaurier“sind daher an einer, vielleicht zwei Händen abzuzählen. Kapitän Andreas Ulmer gehört dazu, und natürlich auch Sportdirektor Christoph Freund, Tormanntrainer Herbert Ilsanker, Teammanager Mark Lang oder Clubarzt Helmut Klampfer.
Auch René Aufhauser ist ein Bulle der ersten Stunde. Erst als Spieler (306 Pflichtspieleinsätze/50 Tore) und seit 2015 als Co-Trainer. Aufhauser hat sich an der Seite von Óscar García, Marco Rose und zuletzt Jesse Marsch viel Erfahrung und großes Wissen als FußballLehrer angeeignet. Seit klar ist, dass Marsch die Salzburger im Sommer 2021 in Richtung RB Leipzig verlassen wird, hätten nicht wenige im Club Aufhauser gern als künftigen Cheftrainer gesehen. Sie schätzen nicht nur das Know-how des inzwischen 44 Jahre alten ehemaligen Nationalspielers, sondern auch seine umgängliche Art, seine menschliche Seite. Doch es kam bekanntlich anders. In die Personalentscheidung für Matthias Jaissle und gegen andere Trainerkandidaten wie René Aufhauser oder den derzeitigen Wolfsburger Oliver Glasner hat sich dem Vernehmen nach auch Red-Bull-Konzernboss Dietrich Mateschitz eingebracht.
Sechs Tage nach der offiziellen Bekanntgabe, dass Marsch vom aktuellen Liefering-Trainer beerbt wird, ist nun die nächste Trainerrochade bei Red Bull Salzburg fix: Wie die SN erfuhren, verlässt mit Aufhauser eines der letzten Urgesteine
den Bundesliga-Serienmeister. Er wird ab Sommer Trainer beim Zweitligisten FC Liefering und tritt somit seinen ersten Chefposten an. In der Saison 2014/15 war der Inhaber einer UEFA-Pro-Lizenz beim Red-Bull-Kooperationsclub bereits als Co-Trainer engagiert gewesen. Er hatte damals u. a. Spieler wie Konrad Laimer, Xaver Schlager, Valentino Lazaro oder auch Dayot Upamecano und Duje Ćaleta-Car unter seinen Fittichen. Man darf gespannt sein, ob sich der unpopuläre Schritt zurück in die 2. österreichische Liga letztendlich nicht sogar als Turbo für Aufhausers Trainerkarriere erweisen wird.
Mit den Trainerrochaden ist es bei Red Bull Salzburg in der kommenden Transferperiode allerdings nicht getan: Auch im Kader gilt ein
Umbruch als sehr wahrscheinlich. Patson Daka und Enock Mwepu haben bereits angekündigt, den nächsten Schritt gehen zu wollen. Daka wird derzeit mit mehreren englischen Vereinen, vor allem aber mit RB Leipzig in Verbindung gebracht. Sein Sturmpartner Mërgim Berisha hat – wie in den SN berichtet – nach wie vor seinen Vertrag nicht verlängert und pokert. Und bei Bernardo läuft der Leihvertrag mit Brighton and Hove aus, eine fixe Verpflichtung wird von Sportdirektor Freund zwar angestrebt, ist angesichts des surrealen Gehaltsniveaus in der Premier League aber höchst ungewiss. Aufschluss werden die noch ausstehenden vier Meisterschaftsrunden geben, wenn es für Red Bull Salzburg zum Abschied von Urgestein René Aufhauser um die erfolgreiche BundesligaTitelverteidigung geht.