Neue Attraktion: Bad Gastein führt Gäste zu Großbaustellen
Baustellen sind weder für Einheimische noch für Urlauber angenehm. Eine TourismusHochburg geht jetzt in die Offensive und nutzt die Projekte als Chance.
Im Zentrum des historischen Weltkurorts Bad Gastein prägen Baustellen das „Stadtbild“. Hotelensembles werden revitalisiert, allen voran der Straubingerplatz. Das große Medienecho geht weit über Österreich hinaus. Der Kur- und Tourismusverband will die Aufbruchsstimmung vor Ort aktiv nutzen, etwa mit Führungen und Tagen der offenen Baustelle – für Einheimische und Gäste.
Transparente mit Visualisierungen der Projekte zieren Bauzäune. Künftig sollen auch Künstler und Kinder welche gestalten. „Natürlich sind Baustellen nicht immer nett. Uns erreichen viele Fragen darüber“, sagt Tourismusgeschäftsführerin Lisa Loferer. „Bad Gastein ist im Wandel.“Es werde noch über Jahre größere Baustellen geben. Die Leute wollen einfach wissen, „was los ist“. „Wir kommunizieren offen und verstehen uns als zentrales
Architektourismusort ...
Sprachrohr zwischen Investoren, Einheimischen und Gästen.“
Neben klassischen Informationskanälen wie Postwürfe und Newsletter ist im Wochenprogramm etwa ein geführter Spaziergang zu den Gebäuden geplant. Eine ortskundige Historikerin werde von der Geschichte, prominenten Besuchern und unterhaltsamen Ereignisse erzählen und in die Zukunft blicken.
„Renaissance einer Legende“ heißt das gesamte Konzept. Touristen kennen Ortspläne mit historischen Sehenswürdigkeiten. Für Bad Gastein gibt es auf der Website und im Folder auch eine Übersichtskarte mit den aktuellen und geplanten Baustellen – vom Hotel Mirabell über den Habsburger Hof bis zum „Vertical Link“. Das ist die geplante unterirdische Fußgängerverbindung vom Zentrum beim Parkhaus am Gasteiner Wasserfall auf die höhere Ebene, das Viertel um den Bahnhof. Beim Parkplatz der Stubnerkogelbahn soll bereits ab nächstem Jahr ein Parkhaus mit zirka 500 Stellplätzen errichtet werden. Es sind drei Zugänge (Waggerlstraße, Bahnhofsplatz und Stubnerkogelbahn) vorgesehen. Die Nutzer sollen barrierefrei und komfortabel über Förderbänder, ähnlich wie auf Flughäfen, transportiert werden.
Aktuell hofft der Gasteiner Tourismus trotz Covid auf eine einigermaßen gute Sommersaison. In puncto Bedingungen und Vorschriften ist noch vieles ungewiss. Aber „schön langsam laufen
„Wir planen Spaziergänge in Vergangenheit und Zukunft.“
die Buchungen an“, sagt Loferer. Noch regiert Vorsicht.
Der Wille in der Branche sei da. „80 Prozent der Betriebe, die an unserer Umfrage teilgenommen haben, möchten zwischen 19. und 23. Mai beginnen“, also schon sobald es wahrscheinlich erlaubt sein wird. Stärkere Kundennachfrage gibt es derzeit allerdings eher erst ab Mitte oder Ende Juni. Am besten gebucht sei bereits der August.