Drei Außenseiter kämpfen um Olympia
Die Ringer Gabriel Janatsch und Simon Marchl sowie Taekwondo-Kämpfer Aleksandar Radojkovic haben noch eine Chance, um sich zu qualifizieren.
SALZBURG. Eine Niederlage – und der Traum von den Olympischen Spielen in Tokio ist geplatzt. Denn eine Hoffnungsrunde gibt es bei den finalen Qualifikationsturnieren der Ringer und Taekwondo-Kämpfer in Sofia nicht. Nur die Finalisten jeder Gewichtsklasse erhalten einen Startplatz bei den anstehenden Sommerspielen.
„Die Hoffnung stirbt zuletzt“, lautet dennoch die Devise von Toni Marchl. Der Obmann der Walser Ringer hat mit Gabriel Janatsch und Simon Marchl noch zwei Asse im Ärmel. Die beiden Freistil-Spezialisten sind am Donnerstag in Bulgariens Hauptstadt zwar klare Außenseiter, doch vor allem dem 21-jährigen Marchl ist in der Klasse bis 74 Kilogramm die Überraschung zuzutrauen. „Mit einer guten Auslosung. Denn viele der Gegner sind schlagbar“, sagt der Heeresleistungssportler. Druck macht er sich keinen. „Ich bin noch jung, sammle hier vor allem Erfahrung und will mich gut verkaufen.“Fehlen wird Teamkollege Markus Ragginger, der sich voll auf die U23-EM in Skopje konzentriert.
Am Freitag soll in Sofia der große Tag von Aleksandar Radojkovic folgen. Das Taekwondo-Ass aus Oberndorf muss beim europäischen Qualifikationsturnier im Mittelgewicht bis 80 Kilogramm wohl vier Kämpfe gewinnen, um in das Finale einzuziehen – das wegen der Verletzungsgefahr nicht ausgetragen wird. Aus den Fehlern bei der EM vor drei Wochen, als im Achtelfinale Endstation war, will der 24-jährige Heeresleistungssportler gelernt haben. „Ich habe mich gut vorbereitet und zuletzt an Feinheiten gearbeitet. Jetzt kommt es auf die Tagesverfassung an. Die Chance ist da“, sagt der 1,93-Meter-Hüne, der weiß, dass eine Unachtsamkeit reicht, um auszuscheiden. „Im Taekwondo kann es schnell vorbei sein. Aber wenn es gut läuft, kann ich in einen Flow kommen.“
Eine gute Auslosung schadet auch im Taekwondo nicht. Aber: „Wer zu den Olympischen Spielen will, muss ohnehin jeden schlagen“, sagt der Flachgauer, der in der Vergangenheit immer wieder mit Überraschungssiegen gegen höher eingeschätzte Gegner aufgezeigt hat. „Es ist keiner in Sofia dabei, den Aleksandar nicht bezwingen kann“, betont daher der Obmann des TV Oberndorf, Sudhir Batra.
Er drückt in Sofia auch Sandro Peer (bis 68 kg) die Daumen. Der Tiroler kämpft seit zwei Jahren für die Flachgauer. „Auch er hat Außenseiterchancen.“