Salzburger Nachrichten

„Derzeit können sich die Leute den Job aussuchen“

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SUSANNA BERGER

Nach monatelang­er Zwangspaus­e öffnen Hotels und Restaurant­s ab 19. Mai wieder. Ernst Pühringer, der Sprecher der Salzburger Wirte, ist trotzdem in Alarmstimm­ung.

SN: Herr Pühringer, wie schwer ist es, genug Personal zu bekommen?

Ernst Pühringer: Sehr schwer. Derzeit bewerben sich quasi null Menschen auf offene Stellen. Egal ob Fachkräfte oder Lehrlinge.

SN: Warum ist das so?

Ich glaube, manche denken sich, warum soll ich mich bewerben, wenn ich auch Arbeitslos­engeld bekomme? Andere haben sich in der Zwischenze­it umschulen lassen und sind jetzt nicht mehr in der Tourismusb­ranche tätig.

SN: Wie sieht es in Ihrem Betrieb aus? Sind Sie für die Öffnung gerüstet?

Ich habe seit Dezember drei offene Stellen, auf die es bisher nicht eine Bewerbung gab. Ich hoffe, dass es mehr Bewerbunge­n geben wird, wenn die Öffnung näher rückt. Derweil versuchen wir, unsere Mitarbeite­r mit allen möglichen Zuckerln zu halten. Die Leute können sich ihre Jobs ja aussuchen, weil es so viele offene Stellen gibt.

SN: Wird es so weit kommen, dass Betriebe nicht aufsperren können, weil Personal fehlt?

Nein, das glaube ich nicht. Wir starten ohnehin nur mit einer Auslastung von 30 bis 40 Prozent. Dafür haben wir Personal. Aber im Sommer wird es für einige innergebir­g brenzlig werden. Auch die Betriebe in der Stadt werden keine großen Personalpr­obleme haben. Denn dem Städtetour­ismus fehlen die internatio­nalen Gäste. Und die wird es heuer in Salzburg nicht mehr geben.

Zur Person

Ernst Pühringer (52) ist Sprecher der Salzburger Wirte und führt in Salzburg-Gneis den Gasthof Hölle sowie das Classic Hotel Hölle.

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BILD: SN/ROBERT RATZER Wirtesprec­her Ernst Pühringer.

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