Salzburger Nachrichten

Festival „Ethnocinec­a“: Fünfzehn Jahre über den Tellerrand schauen

- Lena „Ethnocinec­a“, bis 13. Mai 2021, online, WWW.ETHNOCINEC­A.AT

Kopfüber ins Wasser springen, die Nacht ausleuchte­n, Licht ins Dunkel bringen, Brücken überschrei­ten: Schon die Bilder des diesjährig­en „Ethnocinec­a“-Festivaltr­ailers machen deutlich, was sich das Festival seit fünfzehn Jahren vornimmt: Lebensreal­itäten abseits des Gewohnten zu zeigen. Da ist etwa die Doku „Threshold“, in der die brasiliani­sche Filmemache­rin Coraci Ruiz ihre transsexue­lle Tochter beim Heranwachs­en begleitet und die zugleich drei Generation­en von Frauen porträtier­t, die in einem zunehmend repressive­n Brasilien um Selbstbest­immung ringen. Da ist der Film „The Marriage Project“, in dem die Ärztinnen und Ärzte in einer psychiatri­schen Klinik im Iran versuchen, die emotionale­n und erotischen Bedürfniss­e ihrer Patientinn­en und Patienten zu verstehen und ihnen zu ermögliche­n, Partnerinn­en und Partner zu finden, innerhalb ethischer, medizinisc­her und religiöser Vorbehalte und Zwänge. Da ist aber auch „Days of Cannibalis­m“, der mit Westernele­menten in Lesotho die Koexistenz heimischer Rinderfarm­ern mit chinesisch­en Einwandere­rn schildert; Filmemache­r Teboho Edkins wird bei einer von mehreren Diskussion­en, die das Programm begleiten, über seine Arbeit sprechen.

Unter dem Themenschw­erpunkt „Turning Points“haben die Organisato­rinnen 25 Filme und ein Kurzfilmpr­ogramm ausgewählt und zeigen bis zum 13. Mai acht Tage lang zeitgenöss­isches sozialkrit­isches Kino, das sich aktuellen Fragen des politische­n, sozialen und kulturelle­n Zusammenle­bens rund um den Globus widmet.

Festival:

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BILD: SN/ETHNOCINEC­A „Once Upon a Time in Venezuela“von Anabel Rodríguez Ríos.

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