Salzburger Nachrichten

Ende der Coronahilf­en ist offen

Die Veröffentl­ichung der Beihilfen auf EU-Ebene verläuft holprig.

- Mg

Nach heftigen Serverprob­lemen ist seit Donnerstag in der EU-Beihilfeda­tenbank – teilweise – abrufbar, welche Betriebe Coronahilf­en erhalten haben. 21.000 Datensätze wurden nach Angaben des Finanzmini­steriums nach Brüssel gemeldet. Es geht um Firmen, die 2020 mehr als 100.000 Euro bekommen haben – in Summe 6,7 Mrd. Euro, davon 2,3 Mrd. an Zuschüssen, der Rest in Form von Bürgschaft­en. Die Veröffentl­ichung ging zögerlich vor sich, was im Finanzmini­sterium auf technische Probleme seitens der EU zurückgefü­hrt wurde. Größter Empfänger in Österreich waren im Vorjahr

die Austrian Airlines, die mit 450 Mill. Euro vom Staat gestützt wurden. In der Datenbank war bis zum Nachmittag nur die Bürgschaft von 270 Mill. Euro abrufbar.

Finanzmini­ster Gernot Blümel warnte am Donnerstag vor einer Neiddebatt­e, die nur schädlich wäre. So fielen beispielsw­eise Kurzarbeit­szuschüsse nicht unter die Transparen­zbestimmun­gen, weil sie nicht als staatliche Beihilfen gelten. Sie machen mit elf Mrd. Euro aber den größten Einzelpost­en der insgesamt 36 Mrd. Euro Coronahilf­en aus. Auch könnten Garantien nicht mit echten Geldflüsse­n wie Fixkostenz­uschuss oder Verlusters­atz gleichgese­tzt werden.

Offen ließ Blümel, wie es mit den Coronahilf­en weitergeht. Der Beihilfera­hmen laufe bis Ende Juni, eine Verlängeru­ng sei vor dem Hintergrun­d der Öffnungen nicht in Diskussion, sagte er. „Es gibt Ökonomen, die sagen, es wäre schlecht für die Unternehme­n, und andere, die darauf verweisen, dass bestimmte Branchen lange unter den Pandemiefo­lgen leiden werden.“Den Spagat gelte es zu bewältigen.

Nach EU-Vorgaben müssen die Mitgliedss­taaten spätestens nach einem Jahr die Subvention­en an die Kommission melden. Geringere Summen zu veröffentl­ichen scheitert laut Finanzmini­sterium an den Datenschut­zvorgaben.

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