Seit 2011 wurden neun Menschen mit einer Schusswaffe getötet
Zwei Schusswaffen und eine größere Menge an Munition soll der 51-jährige Verdächtige bei sich gehabt haben, als er in der Nacht auf Donnerstag seine 50-jährige Ex-Partnerin und deren 76jährige Mutter durch Kopfschüsse getötet hat. Die beiden Pistolen der Marke Glock habe der Privatdetektiv legal besessen, heißt es von der Salzburger Polizei.
Dass Schuss- zu Mordwaffen werden, kommt relativ selten vor. Zwischen 2011 und 2020 seien Pistolen und Gewehre im Bundesland Salzburg gemäß der Kriminalstatistik sieben Mal (mit der jüngsten Tat sind es neun Fälle in zehn Jahren) das Tatmittel gewesen, sagt Polizeisprecher Hans Wolfgruber.
Im selben Zeitraum wurden neun Morde angezeigt, bei denen eine Stichwaffe zum Einsatz gekommen ist, in zwei Fällen war es eine Hiebwaffe. In zwölf Mordfällen wurde keine der genannten Waffengattungen herangezogen. „Bei den verwendeten Mordtatmitteln stellen Schusswaffen einen nicht unerheblichen Anteil dar“, sagt Wolfgruber.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Waffenbesitzer ebenso deutlich gestiegen wie die Zahl der Waffen insgesamt.
Das geht aus den Daten des Waffenregisters des Innenministeriums hervor. Gab es Anfang Juli 2015 noch 14.728 Waffenbesitzer in Salzburg, waren es mit 1. Mai 2021 bereits 19.298. Bei den registrierten Schusswaffen aller Kategorien
stieg die Zahl von 51.332 auf 67.088 – das entspricht jeweils einer Steigerung um mehr als 30 Prozent.
Eine Aufschlüsselung nach Geschlecht führt das Ministerium bei den Waffenbesitzern nicht, sehr wohl aber bei den aufrechten Waffendokumenten. Und hier sind Männer klar in der Überzahl. Bei den Waffenbesitzkarten sind die Inhaber in 9855 Fällen männlich, in 1290 weiblich. Beim Waffenpass, der zum Führen der Waffe berechtigt, sind 3815 Inhaber männlich, 232 weiblich.
Dass die gestiegene Zahl an Schusswaffenbesitzern bzw. der höhere Waffenbestand insgesamt zu einer intensiveren Nutzung als Tatmittel bei Gewaltdelikten einhergegangen wäre, sei zumindest auf den ersten Blick nicht zu erkennen, sagt Polizeisprecher Wolfgruber. Er verwies allerdings darauf, dass in vielen Fällen illegal besessene Waffen eingesetzt würden.
„Tatmittel sind zu einem nicht unerheblichen Anteil Schusswaffen.“