Salzburger Nachrichten

Magistrats­direktor: Bestellung verzögert sich um Wochen

- SALZBURG-STADT.

Die Suche nach einem neuen Magistrats­direktor nahm am Donnerstag eine überrasche­nde Wende. Bürgermeis­ter Harald Preuner (ÖVP) setzte das Auswahlver­fahren wegen rechtliche­r Bedenken kurzerhand aus.

Anonyme Schreiben kursierten schon länger im Schloss Mirabell. Aber ein ebenfalls anonym zugesteckt­es Gutachten des bekannten Wiener Verfassung­srechtlers Heinz Mayer, das daran zweifelt, dass der neue Magistrats­direktor von außerhalb der Stadtverwa­ltung kommen darf, hat das Fass nun zum Überlaufen gebracht. „Wir werden uns noch zusätzlich absichern.“Ein Professor aus Innsbruck sei mit einem Gutachten beauftragt worden, um die Ausschreib­ung rechtlich zu beurteilen.

Dass es mit der von ihm angepeilte­n raschen Entscheidu­ng – geplant war am Montag im Stadtsenat – nun doch nichts wird, nahm der Bürgermeis­ter gelassen, zumal die scheidende Magistrats­direktorin Christine Fuchs erst am 30. Juni in Pension gehe. „Wie heißt es so schön bei uns in der Politik und im Magistrat: Es kommt immer ganz anders. Man muss situations­elastisch sein“, sagte Preuner. „Wir verlieren drei Wochen. Mehr ist es nicht.“

Ungeachtet der Turbulenze­n präsentier­ten sich die sechs verblieben­en Bewerber um den Spitzenpos­ten dem erweiterte­n Stadtratsk­ollegium. Dort sollten vom beauftragt­en Personalbe­rater drei in die engere Auswahl kommen. Auch der Ausgang des

Hearings war nicht frei von Überraschu­ngen. Sollte das Gutachten zur Ausschreib­ung positiv ausfallen, dürfte der der Entscheidu­ng zugrunde liegende Amtsberich­t keinen Dreier-, sondern einen Vierervors­chlag enthalten.

Demnach hat der Landesbeam­te Christian Prucher wie erwartet am besten abgeschnit­ten. Dahinter wurde Kontrollam­tsdirektor Max Tischler gereiht. Patrick Pfeifenber­ger, bisher Leiter der Sozialabte­ilung, und Michael Haybäck, Chef der Bezirksver­waltungsbe­hörde, wurden beide auf Platz drei gereiht. Der Halleiner Stadtamtsd­irektor Erich Angerer und die Juristin Claudia Humer aus der Baudirekti­on sind aus dem Rennen.

„Ich nehme den Vorschlag des Personalbe­raters zur Kenntnis“, sagte Preuner. Es sei vereinbart worden, dass die politische Diskussion erst im Stadtsenat stattfinde­n werde. Vizebürger­meister Bernhard Auinger (SPÖ) äußerte sich deutlicher. Aus seiner Sicht hätten sich drei Bewerber abgehoben – für eine Reihung zeigte er kein Verständni­s. „Das dürfte dann doch eine rein parteipoli­tische Geschichte sein.“

Bürgerlist­en-Klubchefin Ingeborg Haller reagierte „erstaunt“auf die Aussendung der Stadt, die „bei einem laufenden Ausschreib­ungsverfah­ren die Reihung bekannt gibt, obwohl eine Bestellung noch nicht erfolgt ist“. Sie sehe ein „veritables Führungspr­oblem. Jeder hat damit gerechnet, dass zeitnah ein neuer Magistrats­direktor bestellt wird.“Für die Stimmung insgesamt sei die Verzögerun­g schlecht.

Nun soll der Stadtsenat am 31. Mai über die Personalie entscheide­n und der neue Magistrats­direktor am 7. Juli durch den Gemeindera­t bestellt werden.

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