„Anif ist nicht mehr so attraktiv wie früher“
Viele Spieler weg, Trainer weg: Beim Fußball-Regionalligisten Anif geht es drunter und drüber. Für den Obmann kommt das nicht überraschend.
In den Saisonen 2016/17 und 2017/18 sicherte sich Anif jeweils den Meistertitel in der Regionalliga West und zählte zu den besten Amateurmannschaften in ganz Österreich. Von diesem Glanz ist nicht mehr viel übrig. In der gerade abgebrochenen Regionalliga Salzburg standen die Flachgauer nur auf Platz sechs und hinter den Kulissen ist schon länger nicht mehr alles eitel Wonne. Bereits im Winter haben mehrere Führungsspieler den Verein verlassen, der Aderlass geht in dieser Sommertransferzeit weiter. Mit Kapitän Rene Zia und Goalie Josef Stadlbauer kommen dem Club die letzten Galionsfiguren abhanden.
Es ist derzeit mehr als fraglich, ob der zweimalige RegionalligaMeister in der kommenden Spielzeit eine ligataugliche Mannschaft stellen kann. Anif-Obmann Norbert Schnöll ist sich der schwierigen Situation bewusst: „Anif ist nicht mehr so attraktiv wie früher.“Zusätzliche Unruhe im und rund um den Verein stiftet auch die Entlassung von Trainer Georg Hauthaler, dem am Mittwochabend mitgeteilt wurde, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. „Es ist nicht optimal gelaufen zuletzt. Wir wollen mit einem neuen Trainer auch wieder mehr Schwung reinbringen“, betont Schnöll. Bei Anifs Langzeitobmann Heinz Seelenbacher sorgt die aktuelle Entwicklung des Clubs für Entsetzen: „Ich bin entrüstet. Viele Anifer machen sich große Sorgen um den Verein.
Auch wenn es sich einige Leute wünschen, ich werde sicher nicht mehr zurückkommen.“
Obmann Schnöll will mit einer schnellen Trainerentscheidung Ruhe in den Verein bringen. Mit Wunschkandidat Bernhard Kletzl, der derzeit beim SalzburgLigisten Bürmoos tätig ist, wurden schon Gespräche geführt. Geht es nach den Anifer Vorstellungen, dann wechseln mit Kletzl auch Daniel Leitz und Enis Kuka von Bürmoos nach Anif.