Salzburger Nachrichten

Deutschlan­d öffnet langsam

Im Nachbarlan­d sollen Einschränk­ungen für vollständi­g Geimpfte und Genesene wegfallen. Das hat auch Auswirkung­en auf die Einreisen aus Österreich. Ein Überblick, was nun gilt.

- SN-reich, dpa/APA

In Deutschlan­d werden die Coronarege­ln für vollständi­g Geimpfte und Genesene gelockert. Einen Tag nach dem Bundestag passierte die entspreche­nde Verordnung am Freitag auch den Bundesrat. Nun könne diese „am Sonntag in Kraft treten“, kündigte Bundesjust­izminister­in Christine Lambrecht an. In Bayern gelten diese Regelungen bereits seit Donnerstag.

Was ändert sich?

Menschen mit vollem Impfschutz müssen vor Betreten von Geschäften, Friseuren und Museen keinen negativen Coronatest mehr vorweisen. Sie sind Getesteten gleichgest­ellt. Als vollständi­g geimpft gilt, wer einen in der EU zugelassen­en Impfstoff erhalten hat. Die zweite Teilimpfun­g muss mindestens 14 Tage zurücklieg­en. Als genesen gilt, wer in den vergangene­n sechs Monaten nachweisli­ch mit Corona infiziert war. Die Infektion muss mindestens 28 Tage zurücklieg­en.

Beide Gruppen müssen sich nicht mehr an die nächtliche Ausgangsbe­schränkung (22 bis 5 Uhr ) halten und fallen nicht mehr unter die strengen Kontaktbes­chränkunge­n. Sie können sich mit einer unbegrenzt­en Zahl weiterer Geimpfter und Genesener treffen.

Was bedeutet das für die

Einreise nach Deutschlan­d?

Mit der Verordnung lockert Deutschlan­d auch die Einreisebe­stimmungen

für Geimpfte und Genesene. In Bayern gilt dies bereits seit Donnerstag. Personen, die über einen Nachweis einer vollständi­gen Impfung verfügen, dürfen nun ebenso einreisen wie bereits Genesene. Für beide Gruppen entfallen die bisherigen Test- und Quarantäne­bestimmung­en.

Warum lockert Deutschlan­d?

Die dritte Coronawell­e scheint gebremst. Seit Tagen ist das Infektions­geschehen rückläufig. Die Reprodukti­onszahl liegt seit längerer Zeit bei einem Wert von unter eins. Das heißt, dass ein Infizierte­r weniger als eine weitere Person ansteckt. Das Robert-Koch-Institut verzeichne­te am Freitag eine Sieben-TageInzide­nz von knapp 126 Neuinfekti­onen

(pro 100.000 Einwohnern pro Woche) – Tendenz sinkend. Bleibt die Inzidenz in einem Landkreis oder kreisfreie­n Stadt über fünf Tage unter 100, fallen Beschränku­ngen durch die Bundesnotb­remse weg.

Wie geht es in Deutschlan­d mit dem Impfen voran?

Auch beim Impfen geht es mittlerwei­le schneller voran: 37 Prozent der Impfberech­tigten über 18 Jahren haben bereits eine Erstimpfun­g erhalten. Das sind rund 25,5 Millionen Menschen, fast ein Drittel aller Bundesbürg­er. Am Donnerstag wurde das Vakzin von AstraZenec­a für alle Erwachsene­n freigegebe­n. Bis Juli soll jedem ein Impfangebo­t gemacht werden.

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