Kurzarbeit, weil Teile fehlen
Aufgrund von Lieferengpässen gibt es für rund 1000 Beschäftigte von Magna Steyr Kurzarbeit.
Beim Kfz-Zulieferer und Autobauer Magna Steyr in Graz waren rund 1000 Mitarbeiter mit 1. Mai in Kurzarbeit geschickt worden. Ein Sprecher bestätigte am Freitag einen Bericht des ORF Radio Steiermark. Die „coronabedingte Liefersituation“mache den Schritt nötig. Außerdem wolle man gut ausgebildete Mitarbeiter nicht verlieren, sagte der Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Reinhard Hofer.
Die Kurzarbeit war vorerst bis Ende Juni für die Mitarbeiter angemeldet worden. Es kann aber sein, dass sie früher beendet wird – aber auch möglicherweise verlängert werden müsse, sagte der Sprecher. Die finanziellen Einbußen für betroffene Mitarbeiter sollten auch nur gering sein, so Hofer. „Wir haben in den letzten Varianten, wo wir Kurzarbeit gefahren sind, sogar über die Belegschaftsvertretung, mit dem Vorstand, mit dem Unternehmen Vereinbarungen getroffen für eine möglichst hohe Nettoersatzrate von über 90 Prozent. Da nimmt das Unternehmen sehr viel Geld in die Hand, um eben unsere Mitarbeiter dementsprechend abzusichern und auch sehr gut zu stellen.“Kurzarbeit gebe es nur in Graz, nicht an anderen Standorten in Österreich.
Die Lieferengpässe sind vor allem bei Halbleitern weltweit zu spüren. Durch die Coronapandemie ist der Bedarf in der Unterhaltungselektronik stark gestiegen und ein Brand einer Chipfabrik des japanischen Konzerns Renesas im März verschärfte die Situation zusätzlich.
Der kanadische Autozulieferkonzern hat trotz der Lieferengpässe bis
März mehr Umsatz und Gewinn gemacht, auch beim Komplettfahrzeugbau bei Magna Steyr in Graz. Die Engpässe, inklusive der Halbleiterchips, würden im zweiten Quartal anhalten. Trotz des Gegenwinds in der Branche sehe man für Magna in den kommenden Jahren aber erhebliche Wachstumschancen, hieß es erst am Donnerstag.