„Papa“Ramalho bringt die Energie ins Bullen-Team
Für Salzburg-Trainer Jesse Marsch übernimmt Routinier André Ramalho im Team der Bullen eine Art Vaterrolle. In Graz steht der Brasilianer am Sonntag vor einem besonderen Spiel.
Mit sechs Punkten Vorsprung auf den ersten Verfolger Rapid geht Tabellenführer Red Bull Salzburg in die letzten vier Runden der Saison in der Fußball-Bundesliga. Gewinnen die Bullen am Sonntag bei Sturm Graz und verliert gleichzeitig der Rekordmeister aus Wien, dann ist die Truppe von Trainer
Jesse Marsch nur mehr rein theoretisch von Platz eins zu verdrängen. Dementsprechend aggressiv wollen die Salzburger in Graz auftreten. Für Dauerbrenner André Ramalho wird die Partie zu einem Jubiläumsspiel.
Der Brasilianer bestreitet am Sonntag sein 150. Bundesligaspiel für Red Bull Salzburg. Und Ramalho steht vor einem weiteren Jubiläum. Werden die Bullen wieder Meister, dann könnte Ramalho seinen zehnten Titelgewinn mit Salzburg feiern. Im Juli 2012 hatte Ramalho als damals 20-Jähriger den Sprung in den Kader von Red Bull Salzburg geschafft. Damals stand der Youngster meist in der zweiten Reihe. Heute gehört der 29-Jährige zu den Schlüsselspielern in der Mannschaft des Serienmeisters, der den Talenten mit Rat und Tat zur Seite steht. Und der Brasilianer nimmt die Rolle auch gern an. „Es freut mich immer, wenn ich mit meiner Erfahrung helfen kann. Ich kenne den Club sehr gut und habe auch viel erlebt“, erklärte Ramalho, der auch darauf stolz sein kann, dass er seit vielen Jahren ein prägendes Gesicht bei Red Bull Salzburg ist. „Es ist auch eine Ehre für mich, dass ich vor meinem 150. Bundesligaspiel für
Red Bull Salzburg stehe“, betonte Ramalho wie immer mit einem breiten Grinsen. Ramalho gilt im Team der Bullen auch als Frohnatur und ist fast nie schlecht gelaunt.
Trainer Jesse Marsch kennt die Vorzüge seines Abwehrchefs, der sich auch durch Rückschläge in der vergangenen Saison nicht von seinem Weg hat abbringen lassen. „André bringt auch in der Kabine immer viel Energie mit. Er ist so etwas wie der Papa in der Gruppe“, erzählte Marsch mit einem Lächeln über den Stellenwert von Ramalho in der Mannschaft. „Aber meine Seele ist noch jung geblieben“, konterte Ramalho mit einem Augenzwinkern. „Mein Job ist es, immer zu versuchen, die beste Leistung zu bringen. Das wird auch in Zukunft so sein.“Einen starken Ramalho, der an seine Topleistungen der vergangenen Wochen anknüpft, werden die Salzburger in Graz gegen Sturm auch benötigen. Denn die Grazer haben in dieser Saison bei den zwei Siegen gegen die Bullen schon gezeigt, dass sie in der Lage sind, den Meister zu fordern. „Daher müssen wir giftig auftreten und den Sieg mehr wollen als der Gegner“, betonte Ramalho. Denn in seinem Jubiläumsspiel will der Routinier nicht als Verlierer vom Platz gehen. „Den Gewinn des Cuptitels haben wir genossen, aber dieser Erfolg ist bereits Vergangenheit. Am Sonntag wollen wir einen großen Schritt Richtung Titelverteidigung in der Bundesliga machen“, sagte Ramalho, der Salzburgs Defensive zu einem Bollwerk machte. Auch bei Standardsituationen: Der Meister kassierte nur fünf Gegentore nach Standards – so wenige wie kein anderes Team.