Sag niemals Kombi zu ihm
Porsche Taycan Cross Turismo: vielseitiger Starkstromer.
Die letzte offizielle Gelegenheit, mit einem Porsche so richtig ins Gelände zu fahren, datiert aus dem Jahr 2003. Damals war die erste Generation des Cayenne gerade frisch am Markt. Zur Präsentation des Taycan Cross Turismo lud Porsche nun in den „Adventure Steinbruch“im Hohenloher Land vor den Toren Stuttgarts. Und wenngleich der Respekt vor dem mindestens 96.990 Euro teuren Gerät (als Turbo S ab 192.063 Euro) leichtfertige Aktionen in diesem 15 Hektar großen „Männerspielplatz“von vornherein im Keim erstickte, kann an dieser Stelle mit Brief und Siegel bestätigt werden: Ja, mit dem Cross Turismo lässt sich ernsthaftes Gelände bewältigen. Neben dem elektrischen Allradantrieb macht das vor allem der serienmäßige „Gravel Mode“(vulgo: Schotter-Modus) möglich, der das Fahrwerk mittels Luftfederung im Vergleich zur Limousine um satte 30 Millimeter anhebt und vor allem permanent auf maximale Traktion achtet. Wer mag, kann dem Batterie-Fünftürer auch noch ein Offroad-Design-Paket verpassen. An den erstaunlichen Schlechtwege-Fähigkeiten
– und den noch viel erstaunlicheren Fähigkeiten auf Asphalt – ändert diese Zusatzausstattung allerdings nichts. Denn darum geht es im Wesentlichen: Mit der Lifestyle-Variante seines 800-Volt-Supersportlers verdoppelt Porsche nicht nur mal eben sein rein elektrisches Portfolio (zur Auswahl stehen die Varianten 4, 4S, Turbo sowie Turbo S). Sondern stellt einen Supersportwagen auf die Straße, der einem beim Beschleunigen, Rekuperieren und Beladen des Kofferraums den Kopf verdreht. So beschleunigt der 761 PS starke Turbo S in 2,9 Sekunden auf 100 (Rekord), rekuperiert mit maximal 290 Kilowatt (noch ein Rekord) und bietet bis zu 1212 Liter Kofferraumvolumen (kein Rekord, aber trotzdem erstaunlich genug).
Die praktische Heckklappe trägt übrigens wesentlich zur Stabilität der Karosserie bei, wodurch der Cross Turismo gleich leicht (oder mit rund 2,2 Tonnen) eher gleich schwer wie das Coupé bleibt. Die Performance-Plus-Batterie mit ihren 93,4 kWh reicht übrigens je nach Modell für bis zu 456 Kilometer laut WLTP.