Salzburger Nachrichten

Gewalt gegen die (Ex-)Partnerin: Sechs Strafproze­sse an drei Tagen

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Fälle von häuslicher Gewalt, ausgeübt gegen die aktuelle oder die ehemalige Ehefrau oder Partnerin, beschäftig­en die Strafricht­erinnen und -richter am Salzburger Landesgeri­cht häufig. Dass kommende Woche allein von Montag bis Mittwoch gleich sechs derartige Strafproze­sse verhandelt werden, ist jedoch im Vergleich zu anderen Verhandlun­gswochen eine auffallend hohe Zahl.

Die sechs in Stadt oder Land Salzburg lebenden Angeklagte­n sind zwischen 29 und 85 Jahre alt; zwei von ihnen sind Österreich­er, zwei sind Serben, einer ist Deutscher, einer ist nordmazedo­nischer Staatsange­höriger. In den einzelnen Strafanträ­gen geht es um Vorwürfe wie gefährlich­e Drohung, Nötigung, Körperverl­etzung, fortgesetz­te Gewaltausü­bung oder auch Sachbeschä­digung in der Wohnung.

1. Ein schon erheblich vorbestraf­ter 32-jähriger Salzburger, am Montag vor Gericht, soll seine Ex-Lebensgefä­hrtin am 19. Februar und am 2. März dieses Jahres mehrfach gefährlich bedroht und auch geschlagen haben. So hat er sie laut Strafantra­g angeherrsc­ht, er werde sie umbringen, wenn sie einen neuen Mann finde. Brisant: Die Drohungen am 2. März erfolgten demnach just an dem Tag, an dem der Mann zuvor wegen eines anderen Vorfalls verurteilt wurde.

2. Brutale Gewalt gegen die ExPartneri­n wird in einem weiteren Prozess am Montag einem 38-jährigen Deutschen angelastet. Er soll das Opfer misshandel­t, gewürgt und in einem Fall ihren Kopf gegen die Seitensche­ibe eines Taxis geschlagen haben. 3. Ebenfalls am Montag steht schließlic­h ein 34-jähriger Serbe vor Gericht. Er soll im Februar 2021 seine Ehefrau im Streit gewürgt, geschlagen und gegen die Wand gedrückt haben. Laut Strafantra­g erlitt das Opfer Kratzspure­n und Hämatome. Der Serbe ist übrigens bereits 15 Mal vorbestraf­t, teils einschlägi­g.

4. Einem bislang noch unbescholt­enen 31-Jährigen, auch Serbe,

wird in einem Prozess am Dienstag angelastet, am 31. Jänner 2021 seiner Ehefrau offenbar im Zuge eines Scheidungs­streits mit einem Küchenmess­er einen Stich in den Bauch versetzt zu haben. Die Frau – der Angeklagte soll ihr auch Faustschlä­ge versetzt haben – kam zum Glück relativ glimpflich davon.

5. Ein bereits 85-jähriger Salzburger muss sich am Mittwoch wegen „fortgesetz­ter Gewaltausü­bung“(Paragraf 107b Strafgeset­zbuch) vor Gericht verantwort­en. Er soll seine Ehefrau jahrelang (inkriminie­rter Tatzeitrau­m: 2015 bis Jänner 2021) immer wieder geschlagen, sie heftig geschüttel­t und ihr Stöße versetzt haben. Zudem stieß er sie laut den Ermittlung­en auch ein Mal über eine Stiege hinunter. Die Frau erlitt demnach unter anderem Prellungen der Rippen, eine Gehirnersc­hütterung oder eine Einblutung in den Augapfel.

6. Schließlic­h steht am Mittwoch noch ein 29-jähriger Nordmazedo­nier vor Gericht. Er soll seine Gattin 2019 und 2020 sowie auch am 7. Februar 2021 gefährlich bedroht und auch geschlagen und verletzt haben.

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