Studentin sammelte Pralinen und Blumen für Mütter in Not
Ein Drittel der Hilfesuchenden beim pfarrkaritativen Projekt ArMut teilen in Salzburg sind alleinerziehende Mütter. Sie haben es durch die Doppelbelastung von Kindererziehung und Beruf besonders schwer. Finanziell ist es bei all diesen Familien sehr knapp, Sonderausgaben, etwa wenn die Waschmaschine kaputt ist, können kaum finanziert werden. In diesen Fällen hilft ArMut teilen mit Spenden.
Zum Muttertag hat sich die freiwillige Mitarbeiterin Anne Marie Gomez Neumann für die Frauen eine Überraschung ausgedacht. Sie ergriff die Initiative und ersuchte Salzburger Unternehmen um Spenden – nicht in Form von Geld, sondern in Form von Pralinen, Blumen, Pflanzen und einer Glückwunschkarte. „Dank der Unterstützung der Café-Konditorei Fürst, der Confiserie Berger, der Gärtnerei Zmugg und der Gärtnerei Fuchsberger können wir den Müttern zu ihrem Ehrentag eine Freude bereiten“, sagt die Studentin. „Mit der Geste wollen wir den Frauen zeigen, dass sie jemand Besonderes sind und jeden Tag Besonderes leisten.“Die meisten Mütter haben das Geschenk schon bekommen. „Manche waren zu Tränen gerührt“, sagt Thomas Neureiter, der Leiter von ArMut teilen.
Eine der Alleinerzieherinnen, die ArMut teilen immer wieder unterstützt, ist eine 34-jährige Salzburgerin mit drei Kindern im Alter von drei, acht und 14 Jahren. Sie war früher in der Gastronomie tätig und hat vor Ausbruch der Pandemie aushilfsweise als
Verkäuferin gearbeitet. Derzeit radelt sie für einen Essenslieferdienst, um finanziell über die Runden zu kommen. Den Muttertag muss die Frau erstmals ohne ihre Mutter verbringen. Sie ist vor einem Jahr mit 54 Jahren völlig unerwartet an Herzversagen gestorben. Um das Begräbnis bezahlen zu können, habe sich die Tochter verschuldet, schildert Neureiter.
Er und sein Team stehen derzeit auch einer vierfachen Mutter zur Seite, die durch ihren Mann jahrelang immer wieder körperliche Gewalt erfahren hat. Nachdem die Situation eskaliert war, rang sie sich im Vorjahr trotz der finanziellen Abhängigkeit von ihrem Mann zur Trennung durch. Mit Hilfe des Wohnungsamts konnte sie mit den Kindern in eine eigene Wohnung einziehen, das jüngste Kind ist 1,5 Jahre alt. „Jetzt muss sie sich eine neue Existenz aufbauen“, schildert Neureiter. Ihr Mann sitze mittlerweile in Haft.
Spenden:
„Bei manchen Müttern sind auch Tränen der Rührung geflossen.“