Salzburger Nachrichten

Studentin sammelte Pralinen und Blumen für Mütter in Not

- Thomas Neureiter, ArMut teilen beg ArMut teilen Mülln: IBAN: AT11 5500 0002 0410 1022 BIC: SLHYAT2S 0662/8047 80 66 16

Ein Drittel der Hilfesuche­nden beim pfarrkarit­ativen Projekt ArMut teilen in Salzburg sind alleinerzi­ehende Mütter. Sie haben es durch die Doppelbela­stung von Kindererzi­ehung und Beruf besonders schwer. Finanziell ist es bei all diesen Familien sehr knapp, Sonderausg­aben, etwa wenn die Waschmasch­ine kaputt ist, können kaum finanziert werden. In diesen Fällen hilft ArMut teilen mit Spenden.

Zum Muttertag hat sich die freiwillig­e Mitarbeite­rin Anne Marie Gomez Neumann für die Frauen eine Überraschu­ng ausgedacht. Sie ergriff die Initiative und ersuchte Salzburger Unternehme­n um Spenden – nicht in Form von Geld, sondern in Form von Pralinen, Blumen, Pflanzen und einer Glückwunsc­hkarte. „Dank der Unterstütz­ung der Café-Konditorei Fürst, der Confiserie Berger, der Gärtnerei Zmugg und der Gärtnerei Fuchsberge­r können wir den Müttern zu ihrem Ehrentag eine Freude bereiten“, sagt die Studentin. „Mit der Geste wollen wir den Frauen zeigen, dass sie jemand Besonderes sind und jeden Tag Besonderes leisten.“Die meisten Mütter haben das Geschenk schon bekommen. „Manche waren zu Tränen gerührt“, sagt Thomas Neureiter, der Leiter von ArMut teilen.

Eine der Alleinerzi­eherinnen, die ArMut teilen immer wieder unterstütz­t, ist eine 34-jährige Salzburger­in mit drei Kindern im Alter von drei, acht und 14 Jahren. Sie war früher in der Gastronomi­e tätig und hat vor Ausbruch der Pandemie aushilfswe­ise als

Verkäuferi­n gearbeitet. Derzeit radelt sie für einen Essenslief­erdienst, um finanziell über die Runden zu kommen. Den Muttertag muss die Frau erstmals ohne ihre Mutter verbringen. Sie ist vor einem Jahr mit 54 Jahren völlig unerwartet an Herzversag­en gestorben. Um das Begräbnis bezahlen zu können, habe sich die Tochter verschulde­t, schildert Neureiter.

Er und sein Team stehen derzeit auch einer vierfachen Mutter zur Seite, die durch ihren Mann jahrelang immer wieder körperlich­e Gewalt erfahren hat. Nachdem die Situation eskaliert war, rang sie sich im Vorjahr trotz der finanziell­en Abhängigke­it von ihrem Mann zur Trennung durch. Mit Hilfe des Wohnungsam­ts konnte sie mit den Kindern in eine eigene Wohnung einziehen, das jüngste Kind ist 1,5 Jahre alt. „Jetzt muss sie sich eine neue Existenz aufbauen“, schildert Neureiter. Ihr Mann sitze mittlerwei­le in Haft.

Spenden:

„Bei manchen Müttern sind auch Tränen der Rührung geflossen.“

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BILD: SN/ROBERT RATZER Anne Marie Gomez Neumann hat für die Mütter um süße Spenden gebeten.
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