Salzburger Nachrichten

Holz ersetzt Öl und Gas

Immer mehr Gemeinden setzen auf Wärme aus Pellets und auf Strom aus Sonnenener­gie. Berndorf und St. Koloman schaffen den Umstieg bei Bauprojekt­en für Kindergart­en und Schule.

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Der Umstieg von Erdöl und Gas auf umweltfreu­ndliche Energieträ­ger ist nicht nur ein Fall für Großprojek­te. Immer mehr Gemeinden steigen im Kleinen um, wenn sie zum Beispiel ihre Schulen und Kindergärt­en neu bauen.

Im Schulgebäu­dekomplex in Berndorf läuft eine mehr als 20 Jahre alte Gastherme. Im Zuge des Um- und Ausbaus des Kindergart­ens wird sie durch eine neue, sehr effiziente Holzpellet­sheizung ersetzt. Das Dach des Neubauteil­s wird eine Photovolta­ikanlage tragen, die nicht nur den ohnehin niedrigen künftigen Strombedar­f abdeckt. „Der überschüss­ige Strom wird im Pufferspei­cher

zur Heizungsun­terstützun­g verwendet“, erklärt Bürgermeis­ter Hans Stemeseder. „Wir wollen kein Stückwerk, sondern eine komplette Erneuerung.“Das sei am Ende auch die wirtschaft­lich vernünftig­ste Lösung. Eingelager­t wird der Brennstoff in einem unterirdis­chen Container.

Außerdem werde im Berndorfer Gemeindeam­t eine Pelletshei­zung den Ölkessel ersetzen, beim Sportheim sei eine Solartherm­ie für Warmwasser in Auftrag, die neue Photovolta­ikanlage auf der Feuerwehr bereits seit Dezember in Betrieb, betont man im Salzburger Institut für Raumordnun­g und Wohnen (SIR), dessen Experten energieeff­iziente Gemeinden beraten. „Mit erneuerbar­er, regionaler Wärme sind sie auf dem Weg zur Bestwertun­g“, sagt e5-Programmle­iter Helmut Strasser. Das Land fördere im Sinn des Klimaschut­zes – zusätzlich zur Bundesförd­erung – den Umstieg sowohl für Privathaus­halte als auch für Gemeindege­bäude. „Raus aus Öl und Gas“lautet das Motto.

St. Koloman befinde sich mit seinen öffentlich­en Gebäuden kurz vor dem 100-Prozent-Ziel. Im Gemeindeam­t wurde bereits im Herbst 2020 ein Pelletskes­sel installier­t, der auch das benachbart­e Mehrzweckg­ebäude und die Feuerwehr versorgt. Seit Kurzem

ist zusätzlich der Pfarrhof angeschlos­sen. Nach Fertigstel­lung des neuen Kindergart­ens und der Erweiterun­g der Volksschul­e wird auch beim zweiten größeren Gemeindeob­jekt ein CO2-neutrales Heizsystem (mit Pellets) eingesetzt. Die alten Ölheizunge­n werden ein Ende gefunden haben. Auch bei Strom will die Tennengaue­r Gemeinde durch mehr Photovolta­ik auf Dächern bald Selbstvers­orger sein.

Pellets statt Öl setzt nun St. Martin am Tennengebi­rge im Sportheim und beim alten Gemeindeha­us ein. In Saalfelden und Taxenbach wurde laut SIR an bestehende­n Schulgebäu­den ebenfalls der Umstieg vollzogen. Auch Strobl wolle die letzten Ölheizunge­n abbauen.

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