Wir Schüler sind keine Superspreader
Ich beziehe mich auf den Leserbrief „Schichtbetrieb an den Schulen nicht sinnvoll“von Kilian Schiefer, 17 Jahre, am 30. 4.: Ich kann Kilian Schiefer nur zustimmen, dass der Schichtbetrieb an Schulen zum einen das Lernen verlangsamt und zum anderen nicht zum Infektionsschutz beiträgt. Die nicht existenten Corona-Ausbrüche an Schulen sollten mittlerweile bewiesen haben, dass wir Schüler keine Superspreader sind, zumal wir uns wöchentlich testen, täglich FFP2-Masken tragen und stündlich lüften.
Auch ich habe bemerkt, dass es in manchen Fächern mit dem Lehrstoff nur schleichend vorangeht, zudem erschweren häufig auftretende technische Probleme den Unterricht. Gleichermaßen hat die Schnapsidee der Politiker, die Schüler mit nur einer Schularbeit pro Semester,
anstelle von zweien, zu „entlasten“, ihre Wirkung verfehlt. Einerseits wird bei dieser Schularbeit nun der doppelte Stoff geprüft, andererseits überhäufen die Lehrer uns nun mit Tests, Referaten und Co., um dennoch fair benoten zu können. Es ist daher kein Zufall, dass die Motivation der Schüler und die Bereitschaft, Leistung zu erbringen, nachlässt.
Helene Sotlar, in Präsenz unterrichtet werden dürften. Es sei nicht möglich, sich den Stoff online in derselben Qualität zu erarbeiten, wie das in Präsenz der Fall sei. Das Level, das in zahlreichen Tests und Schularbeiten immer noch gefordert werde, könne so nicht gehalten werden.
Ich bin selbst Schülerin in Salzburg und stimme dem
Autor vollinhaltlich zu. Die Systemrelevanz der jungen Generation wird ständig heruntergespielt. Während Lobbyisten/-innen immer mehr Sonderregelungen für ihre Unternehmen herausschlagen und Querdenker/-innen auf den Straßen ohne Masken demonstrieren, fühlt man sich übergangen und nicht ernst genommen!
Der Leistungsdruck, der in dieser Krise entstanden ist, hat Auswirkungen auf die Psyche der Kinder und Jugendlichen. Die Zahl an Essstörungen und
Depressionen unter Jugendlichen hat während der Krise fatale Ausmaße angenommen. Laut einer COPSY-Studie („Corona und Psyche“) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf hätten sieben von zehn Kindern wegen der Krise reduzierte Lebensqualitäten, jedes dritte Kind leide unter psychischen Auffälligkeiten.
Uns muss bewusst sein, dass die Nachwirkungen der Coronakrise nicht nur wirtschaftlicher Natur sein, sondern noch lange in den Köpfen der Menschen nachhallen werden.
Ich hoffe, wir beenden dieses Schuljahr gemeinsam in Präsenz!
Anna Luise Pichler,
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