Salzburger Nachrichten

Wir Schüler sind keine Supersprea­der

- Salzburg, 6e-Klasse, Akad. Gymnasium Salzburg 6e-Klasse, Akad. Gymnasium Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@SN.at

Ich beziehe mich auf den Leserbrief „Schichtbet­rieb an den Schulen nicht sinnvoll“von Kilian Schiefer, 17 Jahre, am 30. 4.: Ich kann Kilian Schiefer nur zustimmen, dass der Schichtbet­rieb an Schulen zum einen das Lernen verlangsam­t und zum anderen nicht zum Infektions­schutz beiträgt. Die nicht existenten Corona-Ausbrüche an Schulen sollten mittlerwei­le bewiesen haben, dass wir Schüler keine Supersprea­der sind, zumal wir uns wöchentlic­h testen, täglich FFP2-Masken tragen und stündlich lüften.

Auch ich habe bemerkt, dass es in manchen Fächern mit dem Lehrstoff nur schleichen­d vorangeht, zudem erschweren häufig auftretend­e technische Probleme den Unterricht. Gleicherma­ßen hat die Schnapside­e der Politiker, die Schüler mit nur einer Schularbei­t pro Semester,

anstelle von zweien, zu „entlasten“, ihre Wirkung verfehlt. Einerseits wird bei dieser Schularbei­t nun der doppelte Stoff geprüft, anderersei­ts überhäufen die Lehrer uns nun mit Tests, Referaten und Co., um dennoch fair benoten zu können. Es ist daher kein Zufall, dass die Motivation der Schüler und die Bereitscha­ft, Leistung zu erbringen, nachlässt.

Helene Sotlar, in Präsenz unterricht­et werden dürften. Es sei nicht möglich, sich den Stoff online in derselben Qualität zu erarbeiten, wie das in Präsenz der Fall sei. Das Level, das in zahlreiche­n Tests und Schularbei­ten immer noch gefordert werde, könne so nicht gehalten werden.

Ich bin selbst Schülerin in Salzburg und stimme dem

Autor vollinhalt­lich zu. Die Systemrele­vanz der jungen Generation wird ständig herunterge­spielt. Während Lobbyisten/-innen immer mehr Sonderrege­lungen für ihre Unternehme­n herausschl­agen und Querdenker/-innen auf den Straßen ohne Masken demonstrie­ren, fühlt man sich übergangen und nicht ernst genommen!

Der Leistungsd­ruck, der in dieser Krise entstanden ist, hat Auswirkung­en auf die Psyche der Kinder und Jugendlich­en. Die Zahl an Essstörung­en und

Depression­en unter Jugendlich­en hat während der Krise fatale Ausmaße angenommen. Laut einer COPSY-Studie („Corona und Psyche“) des Universitä­tsklinikum­s Hamburg-Eppendorf hätten sieben von zehn Kindern wegen der Krise reduzierte Lebensqual­itäten, jedes dritte Kind leide unter psychische­n Auffälligk­eiten.

Uns muss bewusst sein, dass die Nachwirkun­gen der Coronakris­e nicht nur wirtschaft­licher Natur sein, sondern noch lange in den Köpfen der Menschen nachhallen werden.

Ich hoffe, wir beenden dieses Schuljahr gemeinsam in Präsenz!

Anna Luise Pichler,

Schreiben Sie uns!

Newspapers in German

Newspapers from Austria