Jamaica Kincaid gilt als Nobelpreiskandidatin
Die aus der Karibik stammende US-amerikanische Autorin attackiert den Kolonialismus im Denken.
1871: Im Frankfurter Frieden, der den deutsch-französischen Krieg von 1870–71 beendet, muss Frankreich Elsaß-Lothringen an Deutschland abtreten.
1921: In Rom wird Luigi Pirandellos Komödie „Sechs Personen suchen einen Autor“uraufgeführt.
1941: Hitler-Stellvertreter Rudolf Heß springt mit einem Fallschirm südlich von Glasgow über Schottland ab, um Kontakte zur britischen Regierung aufzunehmen. Heß wird in Großbritannien festgesetzt und im Nürnberger kam, dass es überhaupt möglich sei, mich nicht zu mögen.“
Das Leben im Werk von Jamaica Kincaid ist ein großer Verschiebebahnhof von Erleben, Traum, Wunsch, mäandernden Gedanken und Fantasien, eine Kooperation von Glück und Schrecken, die Grenzen sind durchlässig. Kleine Geschehnisse ereignen sich, vielleicht bleiben sie aber auch nur Gehirnexplosionen. Die Sprache ist bilderreich und rhythmisch, oft mündlich direkt. Repetition ist ein Stilmittel, das etwas Beschwörendes bekommt, Hauptsatzreihungen takten den wuchernden Erzählfluss. Übersinnliches erobert sich selbstverständlich Raum, eine Traumlogik infiltriert die Geschichten. Dabei müssen wir aufpassen, nicht mit Sigmund Freud diese wilde Mischung psychologisch zu bändigen. Sie ist auf das Aushebeln westlicher Deutungsmuster angelegt.
So westlich sie in ihrem Lebensstil auch immer geworden ist, ihr Schreiben ist Auflehnung und Protest gegen eine Vereinheitlichung, unsere Wirklichkeit zu verstehen. Der Wettbewerbsbetrieb bleibt ihr fremd, wonach ein System ein anderes schlagen und tilgen muss. Sie stellt eine andere Auffassung, dem Menschen einen Platz in unserer Welt zuzuweisen, der unsrigen entgegen. Deswegen erhebt sie nicht den Anspruch, besser mit den Unheimlichkeiten der Existenz fertigzuwerden als europäisch geprägte Literaten. Sie findet ihren eigenen, nicht weniger bedrohlichen Zugang in die psychische Unterwelt.
Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt.
1946: Der Alliierte Rat setzt die Besatzungskosten in Österreich mit 35 Prozent des Staatshaushalts fest.
1956: Als Nachfolger des verstorbenen Kardinals Theodor Innitzer wird der Bischof-Koadjutor der Diözese St. Pölten, Franz König, von Papst Pius XII. zum Erzbischof von Wien ernannt. 1971: Über der Sahara stürzt ein französisches Passagierflugzeug ab, alle 69 Insassen finden den Tod. Geburtstage: Florian
Berndl, öst. Gründer des Gänsehäufels (1856–1934); Milton Byron Babbitt, USKomponist (1916–2011);
Buch:
Ettore Scola, ital. Filmregisseur (1931–2016); Donovan (Phillip Leitch), brit. Popmusiker (1946).
Todestage: Sebastian Brant, dt. Dichter (1457–1521); Simon Rettenpacher, öst. Dichter (1634–1706); Jean de la Bruyère, frz. Schriftsteller (1645–1696); Friedrich Wasmann, dt. Maler (1805–1886); Albert Talhoff, schweiz. Schriftsteller (1890–1956); Alexander Sinowjew, russ. Schriftsteller (1922–2006); Peter Weinzierl, öst. Physiker (1923–1996).
Namenstage: Isidor, Gordian, Bertram, Johannes, Epimachus, Beatrix, Alberich, Viktoria, Antonin, Joachim.