Salzburger Nachrichten

Die Einsamkeit bleibt in der Albertina brisant

- „Wonderland“, Albertina modern, Wien, bis 19. September.

WIEN. Künstler haben keine Lockdowns gebraucht, um am Nerv der Einsamkeit zu rühren. Das Künstlerpa­ar Muntean/Rosenblum hat drei Jugendlich­e mit Abstand und Sprachlosi­gkeit festgehalt­en, obwohl im Jahr 2000 keine Coronarege­ln gegolten haben. Zum Thema Einsamkeit hat Albertina-Direktor Klaus Albrecht Schröder auch Werke von Giorgio de Chirico, Edward Hopper oder Christian Brandl gehängt – und das mit Anspruch: Eine „Schausamml­ung“solle die seit vorigem Freitag zugänglich­e Präsentati­on der Albertina modern im Wiener Künstlerha­us sein, sagte Klaus Albrecht Schröder. Er selbst hat kuratiert, also in die 65.000 Werke von Kunst nach 1945 gegriffen, die er mit Sammlung Essl, Haselstein­erStiftung und Albertina-Beständen aufgebaut hat. Während in Paris, London und New York Museen der Moderne neben Sonder- stets auch eine Dauerausst­ellung böten, sei dies in Österreich zwar für Alte Meister üblich, doch nicht mehr für Gegenwarts­kunst, sagte Schröder.

Nun bietet die im Vorjahr eröffnete Albertina modern in ihrer dritten großen Schau einen Überblick, wenngleich nicht ständig, sondern bis Herbst. Zum Titel „Wonderland“habe ihn das gleichnami­ge Bild von Fiona Rae sowie das Kinderbuch „Alice im Wunderland“und die dortige Welt voll „Unwahrsche­inlichkeit­en und Unmöglichk­eiten“inspiriert, sagte Schröder. Die Exponate habe er nach Themen arrangiert – wie Einsamkeit, Last deutscher Geschichte oder Pop-Art.

Ausstellun­g:

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BILD: SN/ALBERTINA, WIEN/FAMILIENSA­MMLUNG HASELSTEIN­ER/MUNTEAN/ROSENBLUM Muntean/Rosenblum, „Untitled (Before we know it ...)“, Acryl auf Leinwand, 2000.

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