Salzburger Nachrichten

Nach Doppelmord verweigert der Tatverdäch­tige nun jede Aussage

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SALZBURG. Noch am Freitag ist jener 51-jährige Privatdete­ktiv in die Justizanst­alt nach Puch eingeliefe­rt worden, der in Wals seine 50-jährige Ex-Freundin sowie deren 76-jährige Mutter mit insgesamt zehn Schüssen getötet hat. Der Mann befindet sich nunmehr in Untersuchu­ngshaft, wie der Gerichtssp­recher Peter Egger am Samstag bestätigte. In diesem Fall liege ein bedingt obligatori­scher Haftgrund vor.

Am selben Tag meldete sich auch Andreas Schweitzer, Wiener Rechtsanwa­lt und Präsident des Österreich­ischen Detektivve­rbands: „Ich habe nun einen Auftrag zur Verteidigu­ng erhalten. Bevor ich in den kommenden Tagen zur Akteneinsi­cht komme, habe ich mit meinem Mandaten bereits am Freitag telefonier­t. Ich habe ihm empfohlen, derzeit keine weiteren Aussagen zu tätigen und auf seine Angaben bei der Polizei zu verweisen.“Dementspre­chend wortkarg soll sich der Tatverdäch­tige bei einer ersten Befragung durch den Haftrichte­r gezeigt haben.

Nach Angaben von Andreas Schweitzer steht sein Mandant derzeit unter Schock. „Zu mir hat er gesagt, dass er sich die ganze Sache nicht erklären kann“, so der Rechtsanwa­lt. Der Verteidige­r rechnet damit, dass der Tatverdäch­tige in absehbarer Zeit psychiatri­sch untersucht wird.

Der gewaltsame Tod der beiden Frauen in Wals beschäftig­t seit Tagen auch die deutschen

Boulevardm­edien. Die 76-Jährige ist die Tante des vor allem in Deutschlan­d bekannten Volksmusik­ers Stefan Mross. Der Musiker hatte in jungen Jahren am Salzburger Mozarteum studiert und war von Karl Moik in die Musikszene geholt worden.

Nach den bisherigen Ermittlung­en dürfte die Beziehung des 51-jährigen Tatverdäch­tigen mit der 50-jährigen ledigen Walserin von zahlreiche­n Auseinande­rsetzungen geprägt gewesen sein. Diese gipfelten Anfang des Jahres in einer Anzeige wegen des Verdachts des Stalkings. Im Gegenzug wurde der Privatdete­ktiv vom Bruder des späteren Opfers, der vehement gegen diese Beziehung war, angezeigt. Damals hätten die Auseinande­rsetzungen im Beisein von Polizisten beruhigt werden können, sodass es zu keinen weiteren gerichtlic­hen Schritten gekommen sei, wie die Staatsanwa­ltschaft bestätigt hat.

„Mein Mandant steht unter Schock und bedauert.“

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Verteidige­r
Andreas Schweitzer, Verteidige­r

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