GSWB: Kritik an neuen Vergaberichtlinien
Dass man sich nicht mehr bei GSWB und Stadt gleichzeitig für eine Wohnung anmelden kann, führt zu Ärger. Die ÖVP verteidigt die Regeln.
Seit wenigen Tagen gelten die lange geforderten neuen Wohnungsvergaberichtlinien der GSWB. Man darf sich beim gemeinnützigen Bauträger nun nur für eine geförderte Mietwohnung bewerben, wenn man nicht beim Wohnservice der Stadt für eine solche vorgemerkt ist. Bisher waren Mehrfachvormerkungen üblich und empfohlen.
Sozialstadträtin Anja Hagenauer (SPÖ): „Hunderte Leute sind verunsichert. Im Wohnungsamt laufen die Telefone heiß.“Hagenauer wünscht sich die Streichung dieses Punkts, weil er unsachlich sei und dem Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetz widerspreche, wie Hagenauer der GSWB per Brief mitgeteilt hat. Auch die Chefin des Sozialausschusses, Anna Schiester (Bürgerliste), kritisiert den Punkt und will GSWB-Direktor Peter Rassaerts dazu in den Ausschuss einladen. Hagenauer ärgert sich auch, dass sie als Ressortzuständige ebenso wie das Wohnservice der Stadt erst durch aufgebrachte Wohnungsbewerber über die nun gültigen Richtlinien informiert worden seien: „Das kann nicht sein.“
Bgm. Harald Preuner (ÖVP), der den Hälfte-Eigentümer Stadt in der GSWB vertritt, sagt: „Das Vergabesystem, das jetzt implementiert worden ist, ist besser als das alte. Denn vorher wurden die Wohnungen nach Belieben vergeben.“ÖVP-Klubchef und GSWB-Aufsichtsrat Christoph Fuchs, sagt, dass durch das neue System Doppelantragstellungen vermieden werden sollen: „So können bei der GSWB auch Leute drankommen, die wegen ihres vielleicht mittleren oder etwas höheren Einkommens bei der Stadt sowieso keine Chance hätten.“Was sagt GSWB-Direktor Peter Rassaerts? „Wenn es Klärungsbedarf gibt, kann man dies in einem Gespräch mit Stadträtin Hagenauer besprechen. Eine Diskussion sollte nicht über die Medien geführt werden.“