Zum 10. Jahrgang kam ein Weinbaumuseum
VIDEO 2010 lasen die Pfadfinder zum ersten Mal wieder Wein auf dem Mönchsberg. In einem Wehrturm wird die Geschichte des Weinbaus in Salzburg gezeigt.
Die große Spindelpresse hat Pfadfinderobmann Hans-Georg Keplinger aus der Wachau bekommen. Im Jahr 2008 begannen die Salzburger Pfadfinder gemeinsam mit dem Wachauer Winzer Martin Mittelbach mit dem Anbau von Weinpflanzen auf dem Salzburger Mönchsberg. Jetzt dient die Presse aus dem Jahr 1880 als zentrales Ausstellungsstück eines neu eingerichteten Museums in einem ehemaligen Militärwachthaus am Rande des Weingartens unterhalb der Richterhöhe.
Eine Urkunde aus dem Jahr 1139 dokumentierte erstmals den Weinbau an dieser Stelle. Im Jahr 2008 bauten die Pfadfinder unter professioneller Anleitung dort wieder Wein an. Der heutige Weingarten war früher ein Teil der Wehranlage der Festung
Hohensalzburg. „Paris-LodronZwinger“wird die Stelle nun genannt, sie gab auch dem Wein ihren Namen. Die erste Ernte wurde im Jahr 2010 eingefahren. Heuer gibt es den zehnten Jahrgang des Weins. Am heutigen Freitag eröffnen die Pfadfinder auch das neue Museum.
Neben der Spindelpresse aus der Wachau gibt es in dem Museum noch andere historische Utensilien rund um den Weinbau zu sehen. Auf Schautafeln wird die Geschichte des Weinbaus in Salzburg gezeigt, die vermutlich in das 7. Jahrhundert zurückgeht.
Der alte Turm, in dem das Museum untergebracht ist, war bis zum Jahr 2018 noch bewohnt. Gemeinsam
mit der Stadt Salzburg nahmen die Pfadfinder 50.000 Euro in die Hand, um die Räume zu restaurieren.
Der Pfadfinderwein ist jedenfalls ein sehr exklusiver Tropfen. 600 normale Flaschen und 30 Magnumflaschen (1,5 Liter) gingen sich mit dem 2020er-Jahrgang aus. Im Jahr davor ergab die Ernte 780 Flaschen. Zu trinken gibt es den „Paris-Lodron-Zwinger“in der Gastronomie, einzelne Flaschen können auch im Museum um je 33 Euro gekauft werden. Große Gewinne fahre man mit der Ernte nicht ein, sagt HansGeorg Keplinger. „Uns bleiben jedes Jahr zwischen 3000 und 5000 Euro übrig.“Das Geld fließt in die Nachwuchsarbeit der Pfadfinder.
Das Museum ist an jedem ersten Samstag im Monat geöffnet, Führungen und Weinverkostungen gibt es dort auch auf Anfrage: