Salzburger Nachrichten

Freie Seezugänge sind mit Vehemenz zu verteidige­n

- GERHARD.SCHWISCHEI@SN.AT

Den größten Stein des Anstoßes lieferten zuletzt die privaten Eigentümer des Goldegger Sees. Die Betreiber des Seebads konnten und wollten die neuen, massiv erhöhten Pachtforde­rungen nicht erfüllen. Plötzlich drohte die Gefahr, dort nicht mehr baden zu dürfen.

Salzburgs größter Schatz ist die Natur, für die Menschen im Land, aber auch für den Tourismus. Umso wichtiger ist es, im Umfeld einer irren Preisentwi­cklung bei Grund und Immobilien politisch gegenzuste­uern. Spekulante­n und Superreich­e, die jeden Preis bezahlen, dürfen nicht bewirken, dass die öffentlich­en Zugänge zu den Seen noch schneller als bisher schon weniger werden. Wenn allein für eine Badehütte und 40 Quadratmet­er Grund am Wolfgangse­e 755.000 Euro geboten werden, noch dazu auf fremdem Grund, sieht man, welche Blüten der Irrsinn treibt.

Zugegeben: In Salzburg ist die Situation im Vergleich zu Kärnten mit dem Negativbei­spiel Wörthersee noch besser. Dennoch besteht Handlungsb­edarf. In der Landesverf­assung könnte ähnlich wie in Bayern der freie Zugang zum See als Grundrecht verankert werden. Das würde es auch leichter machen, über Baulandwid­mungen oder die Raumordnun­g die Seezugänge für die Öffentlich­keit auch in Zukunft zu sichern. Im besten Fall gelingt es damit sogar, Möglichkei­ten über das bestehende Angebot hinaus zu schaffen.

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Gerhard Schwischei
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