Der Wolf ist auch ein Teil der Schöpfung
Für Herrn Sendlhofer (Leserbrief vom 12. 6.) ist wohl so ziemlich alles nutzlos, was nicht in das Leben des sogenannten modernen Menschen passt, sich nicht unterordnen will (Wolf), nicht ganzjährig einsetzbar ist (Herdenschutzhunde). Auch der Wolf ist ein Teil der Schöpfung und hat somit die gleiche Existenzberechtigung wie der Mensch – und wir werden die Landnahme des Wolfs nicht verhindern können, was gut ist. Der Mensch belegt jeden Winkel dieser Erde mit seinem Tun und Werk, ohne Rücksicht auf Tier, Natur und Mensch, alles muss frei und verfügbar sein. Doch wo dieses Tun auf Dauer hinführt, das hat uns die Pandemie Covid-19 besonders krass
vor Augen geführt, nämlich Stillstand. Statt zu leben und leben zu lassen, muss alles vernichtet, angepasst, domestiziert werden, was nicht in die Wohlfühlzone des Menschen passt oder diese infrage stellt, seien es der Wolf, der Bär, die Natur als Ganzes. Der Auftrag des Schöpfers, „Macht euch die Erde untertan“, war so wohl nicht gemeint, sondern dass man die Schöpfung nutzt und pflegt mit allem, was da kreucht und fleucht. PS: Ich bin in den Bergen der Obersteiermark daheim, umgeben von Land, Vieh und Forstwirtschaft, und niemand hat hier Angst vor dem bösen Wolf.
Hans Hollerer,
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