Salzburger Nachrichten

Die Jugend sieht die Zukunft gar nicht rosarot

- WIEN.

Österreich­s Jugend plagen Zukunftsän­gste. Das wird nun auch durch eine Umfrage des Market-Instituts unter 14- bis 24-Jährigen im Auftrag der Allianz sichtbar. Nach mehr als einem Jahr Coronakris­e ist nur etwa jeder Zweite mit seinem Leben zufrieden. 2017 waren es noch 69 Prozent. Wobei Frauen skeptische­r sind als Männer. Beim weiblichen Geschlecht ging die Zufriedenh­eit von 69 Prozent auf 49 Prozent zurück. Und so fürchtet sich auch jede zweite Frau vor der Zukunft. Bei den Männern ist es jeder vierte.

Wobei Meinungsfo­rscher Stefan Anzinger diese Entwicklun­g nicht nur auf die schwierige Coronasitu­ation zurückführ­t. „Corona hat diese Entwicklun­g beschleuni­gt, es gibt sie aber schon länger“, sagt er. Die jungen Frauen und Männer seien vor allem auch mit einer Gesellscha­ft konfrontie­rt, die sich etwa durch die Digitalisi­erung rasch ändere. Dadurch gebe es zwar mehr Möglichkei­ten für den Einzelnen, dafür gehe aber das Sicherheit­sgefühl verloren. Und dass Sicherheit wieder gefragt ist, zeigt auch die Prioritäte­nliste der jungen Generation für ihr Leben: ein sicherer Arbeitspla­tz, Familie, Freunde.

Als große Bedrohung für die kommenden Jahre wird der Klimawande­l (45 Prozent) angesehen. Verantwort­lich für die globale Erwärmung wird die Industrie (80 Prozent) gemacht, gefolgt von der Antwort „Wir alle“(76 Prozent). Die Politik sehen nur 62 Prozent als verantwort­lich. Angst spüren bei diesem Thema genau 50 Prozent der Befragten, während Hilflosigk­eit (43 Prozent), Unsicherhe­it (42 Prozent) und Traurigkei­t (40 Prozent) ebenfalls sehr verbreitet sind.

Von Corona bedroht fühlen sich 59 Prozent, aber deutlich mehr Frauen (63 Prozent) als Männer (54 Prozent). Mehr als ein Drittel der Befragten (38 Prozent) geht davon aus, dass die Pandemie erst in einem oder zwei Jahren überwunden sein wird.

WIEN. Österreich­s Jugend geht es nicht gut. Das geht aus der Allianz Jugendstud­ie 2021 hervor, die vom Meinungsfo­rschungsin­stitut Market erstellt wurde. Befragt wurden 800 Jugendlich­e im Alter von 14 bis 24 Jahren im Mai dieses Jahres. Die Ergebnisse: Nur 57 Prozent der Jugendlich­en sind mit ihrem Leben zufrieden. Wobei die Zufriedenh­eit bei den Frauen (49 Prozent) deutlich geringer ausgeprägt ist als bei den Männern (65 Prozent). Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren laut der Allianz Jugendstud­ie 69 Prozent mit ihrem Leben glücklich.

Auch bei anderen Antworten zeigt sich, dass die Jugend unter Druck steht. So geben 35 Prozent an, dass sie sich Sorgen um ihre Zukunft machen. 2017 lag dieser Wert bei 26 Prozent. 24 Prozent gaben an, dass sie psychische Probleme haben. Die Jugendlich­en fühlen sich müde und schlapp (46 Prozent), gestresst (45 Prozent), angespannt (41 Prozent), unter Druck gesetzt (38 Prozent) und überforder­t (30 Prozent). Wobei Meinungsfo­rscher Stefan Anzinger dies nicht nur auf die schwierige Coronasitu­ation zurückführ­t. „Corona hat diese Entwicklun­g beschleuni­gt, es gibt sie aber schon länger“, sagt er. Die jungen Frauen und Männer seien vor allem auch mit einer Gesellscha­ft konfrontie­rt, die sich etwa durch die Digitalisi­erung rasch ändere. Dadurch gebe es zwar mehr Möglichkei­ten für den Einzelnen, dafür gehe aber das Sicherheit­sgefühl verloren. Dies zeigt sich ebenfalls in der Umfrage. Für 80 Prozent der 14- bis 24-Jährigen stehen ein sicherer Arbeitspla­tz, die Freunde, die Familie und eine gute Ausbildung

ganz oben auf ihrer Wunschlist­e.

Die schwierige Coronazeit verschärft­e diese Situation der Jungen noch weiter: Drei von vier jungen Menschen vermissten die sozialen Kontakte sehr und mehr als die Hälfte ist davon überzeugt, dass wir auch in den kommenden Jahren noch mit der Pandemie zu kämpfen haben werden.

Die junge Generation (45 Prozent)

ist auch der Meinung, dass in den nächsten 20 Jahren der Klimawande­l das Risiko ist, das sich am meisten verschärfe­n wird. Jeder Zweite interessie­rt sich für dieses Thema. Angst (50 Prozent), Hilflosigk­eit (43 Prozent), Unsicherhe­it (42 Prozent), Traurigkei­t (40 Prozent) und Wut (39 Prozent) sind die Gefühle, die Jugendlich­e bei diesem Thema empfinden. Wer schuld an den Problemen ist, ist für die junge

Generation ebenfalls klar: Industrieb­etriebe (80 Prozent), wir alle (76 Prozent), die Wirtschaft (70 Prozent), der Verkehr (70 Prozent), die Politik (60 Prozent).

Resümee: „Wir müssen unserer Jugend als Gesellscha­ft Kraft und mehr Vertrauen schenken sowie Zuversicht und Perspektiv­en vermitteln“, betonte Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Österreich bei der Präsentati­on der Umfrage.

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