Salzburger Nachrichten

Angst vor Einkommens- und Jobverlust in der Hotellerie

- SN, APA

Eine IFES-Umfrage (Sample: 634 Personen) im Auftrag der Arbeiterka­mmer (AK) zeichnet ein sorgenvoll­es Bild der Hotellerie-Beschäftig­ten in Wien. 38 Prozent wollen den Beruf bzw. die Branche wechseln, 64 Prozent der Befragten antworten beim Punkt Einkommens­verlust mit „befürchte ich sehr“. Auch bei der Angst, den Arbeitspla­tz zu verlieren, gaben 40 Prozent „befürchte ich sehr“an. Allerdings sind auch 65 Prozent sehr bis eher optimistis­ch, was ihre wirtschaft­liche Zukunft betrifft.

Auf die Frage, ob das derzeitige Einkommen ausreicht, antworten 38 Prozent der Beschäftig­ten im Etagenserv­ice sowie 35 Prozent im Bereich Küche/Service mit „es reicht nicht aus“. In Verwaltung/Büro und Empfang teilte jeder Fünfte die Einschätzu­ng.

Obwohl derzeit viele Beschäftig­te im Tourismus gesucht werden, bezweifeln die Beschäftig­ten der Branche, dass auf dem Arbeitsmar­kt genug Angebot vorhanden ist. Während laut allgemeine­m Arbeitskli­maindex der AK 16 Prozent angeben, nur sehr schwer einen neuen Job zu finden, sind es in der Wiener Hotellerie doppelt so viele.

Einen interessan­ten Aspekt liefert die Frage, ob sich die Beschäftig­ten nochmals für einen Job in der Hotellerie entscheide­n würden. In der Küche und im Service würden das 26 Prozent „unbedingt wieder“tun, 14 Prozent meinten „auf keinem Fall“.

Vor der Coronapand­emie arbeiteten in Österreich rund 320.000 Menschen in der Tourismus- und Freizeitwi­rtschaft. Aktuell sind noch mehr als 90.000 Beschäftig­te in der Branche in Kurzarbeit, rund 44.000 sind arbeitslos.

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