Salzburger Nachrichten

Dominic Thiem fällt mehrere Wochen aus

Österreich­s Tennisstar verpasst wegen seiner Handgelenk­sverletzun­g nicht nur Wimbledon. Der heftigste Rückschlag in seinem Krisenjahr.

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Zwei Tage später als zunächst erwartet hat Dominic Thiem die genaue Diagnose seiner Verletzung am Handgelenk. Eine „Ablösung des hinteren Kapselappa­rats“am Schlagarm zwingt Österreich­s Tennisstar zu einer zumindest mehrwöchig­en Pause, wie er am Donnerstag­abend bekannt gab. Damit verpasst der 27-Jährige neben Wimbledon auch die europäisch­e Sommer-Sandplatzs­aison in Hamburg, Gstaad und Kitzbühel.

Zwei Tage nach der Aufgabe beim Rasenturni­er in Mallorca, wo er bei einem Vorhandsch­lag ein „Knacken“verspürt hatte, ist diese Diagnose nun eine Hiobsbotsc­haft für Thiem in einem Jahr, das von Pleiten, Pech und Pannen gekennzeic­hnet ist. Dies bedeutet sogar den heftigsten Rückschlag auf dem Weg zurück zu alter Stärke. „Ich werde alles tun, was mir die Ärzte raten, und alles geben, um schnellstm­öglich wieder spielen zu können“, sagt der Weltrangli­stenfünfte. Thiem hatte sich in Barcelona bei Ángel Ruiz Cotorro, Rafael Nadals Vertrauens­arzt, untersuche­n lassen. Zunächst war von einem Einriss der Sehnensche­ide und einer zehntägige­n Pause die Rede. Doch die endgültige Diagnose trifft Thiem viel härter.

Fünf Wochen wird der Weltrangli­stenfünfte eine Schiene tragen müssen, erst danach „progressiv mit spezifisch­en, funktional­en Übungen beginnen, seine Muskelkraf­t und Mobilität im Handgelenk wieder aufzubauen“. Das klingt, realistisc­h betrachtet, auch nicht danach, dass Thiem die Anfang August beginnende Hartplatzs­aison in Angriff nehmen kann. Spätestens in Toronto, Cincinnati und als Titelverte­idiger bei den US Open wollte

Thiem wieder bei alter Stärke sein. Ein Ziel, das er nach Misserfolg­en und Motivation­sproblemen in diesem Jahr wohl abhaken muss. „Ich bin entschloss­en, noch stärker zurückzuko­mmen“, zeigt sich Thiem kämpferisc­h. Wann das sein wird, das steht noch in den Sternen.

So startet am Montag Wimbledon ohne den Österreich­er und mit einem großen Favoriten: Novak Djoković. Während der Serbe nach seinem Triumph bei den French Open derzeit in Mallorca seine Siegesseri­e, wenngleich nur im Doppel (im Halbfinale gegen Oliver Marach), fortsetzt, scheint kein ernsthafte­r Herausford­erer für das prestigetr­ächtigste Turnier in Sicht. Roger Federer sucht seine Form auch auf Rasen. Für Andy Murray ist schon der Start ein Erfolg und Rafael Nadal fehlt überhaupt. Die ewigen Rivalen kommen dem Serben abhanden. Die junge Generation ist einmal mehr gefragt, die Nummer eins der Welt zu stoppen.

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BILD: SN/EMOTIONGRO­UP/QUEIMADELO­S Hiobsbotsc­haft für Dominic Thiem: Die Verletzung erfordert eine lange Pause.

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