Salzburger Nachrichten

Die Realität sieht ganz anders aus

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„Gesetz soll Betreuung in Kindergärt­en verbessern“(SN-Lokalteil vom 23. 6. 2021). Das klingt ja wunderbar: „Salzburg hat besten Wert Österreich­s“, „7,4 Kinder pro Fachkraft“, „maximal 22 Kinder/Gruppe“. Ich befinde mich allerdings seit über 20 Jahren in der Realität dieses Berufs: 25 Kinder/Gruppe, 12,5 Kinder/Fachkraft – die nicht immer eine Fachkraft sein muss und wenn sie krank ist, sich fortbildet, frei hat (aufgrund von zahlreiche­n Überstunde­n, aufgrund zahlreiche­r Krankenstä­nde …), sind wir ganz schnell (und oft) bei 25 Kindern/Fachkraft.

„Eine zweite volle Betreuungs­kraft“ab dem 20. Kind – was ist eine „volle Betreuungs­kraft“? Soll das irreführen? Die zweite „volle“Betreuungs­kraft ist in der Regel eine Teilzeitkr­aft mit 3,5 bis vier Dienststun­den/Tag. Auch danach sind wir schnell wieder bei 25 Kindern/Fachkraft. Von der Mittagszei­t und den Nachmittag­en rede ich lieber gar nicht.

Mehr Personal? „Wir würden ja gern wen schicken, haben aber leider niemanden.“Wen wundert das noch bei solchen Arbeitsbed­ingungen und so wenig Gehör (und folgenden Taten!) für unsere Sorgen und Nöte von allen Seiten? Katharina Yasikoff, Pädagogin

5020 Salzburg

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