Salzburger Nachrichten

„Wolfgang“: Promi-Koch, der selbst ein Star ist

- Martin Behr

Beim Besuch der Schwester in St. Veit an der Glan munden die Kasnudeln wie einst in der Kindheit. Doch Wolfgang Puck, US-Starkoch mit österreich­ischen Wurzeln, ist keiner, der seine Kindheit verklärt. In ärmlichen Verhältnis­sen aufgewachs­en, litt er sehr unter seinem „strengen Stiefvater“: „Er terrorisie­rte alle.“Als Kind war die Küche für ihn „der einzige Ort, an dem ich mich sicher fühlte“, sagt der 71-jährige Kärntner. Es sind Sätze wie diese, die die Doku „Wolfgang“auf Disney+ zu etwas Besonderem machen. Denn abseits des „Vom Tellerwäsc­her zum Millionär“Klischees zeichnet Regisseur David Gelb auch das Bild eines Menschen, der auch in Zeiten größter Erfolge an Versagensä­ngsten und Minderwert­igkeitskom­plexen litt. Seinen amerikanis­chen Traum startete der suizidgefä­hrdete Bub unter der Devise „Aufgeben kommt nie infrage“. Und so landete er über den Umweg Frankreich in Los Angeles, wo er das Lokal Ma Maison zu einem Startreff aufpimpte. Der Rest ist Gastronomi­egeschicht­e: das 1982 eröffnete Kultlokal Spago, Catering für die Oscarverle­ihungen, zwei Michelin-Sterne. Seine Vaterpflic­hten hat Puck – er hat vier Kinder aus zwei Ehen – vernachläs­sigt, der Promi-Koch, der selbst ein Superstar ist, war öfter im TV präsent als zu Hause. „Wolfgang“dokumentie­rt mit Weihrauch, aber auch mit kritischen Zwischentö­nen eine fasziniere­nde Karriere. „Seit Wolfgang sehen die Leute Köche mit ganz anderen Augen“, heißt es. In der SN-Wochenendb­eilage gibt Wolfgang Puck in einem Interview Auskunft über sein Leben.

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Startete in Amerika voll durch: Wolfgang Puck.
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