„Wir haben eine gute Außenseiterchance“
ÖFB-Präsident Leo Windtner ist mit dem bisherigen EM-Verlauf zufrieden und hofft im Achtelfinale gegen Italien auf eine Sensation.
Das erste Ziel hat das österreichische FußballNationalteam mit dem erstmaligen Einzug in ein EM-Achtelfinale bereits erreicht. Am Samstag soll die EURO im Londoner Wembley-Stadion mit einem Sieg gegen den Turnierfavoriten Italien veredelt werden. Dass Kapitän David Alaba und Co. dafür aber eine weitere Leistungssteigerung brauchen, ist auch ÖFB-Präsident Leo Windtner im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“bewusst: „Mit dem letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine können wir sehr zufrieden sein, aber wir haben sicher noch Luft nach oben. Wenn sich die Mannschaft neuerlich steigert, dann haben wir gegen Italien eine gute Außenseiterchance.“
Der Umstand, dass den Kracher gegen die Topnation keine österreichischen Fans live im Stadion mitverfolgen können, trübt die Vorfreude bei Windtner. „Wir haben für eine Verlegung gekämpft, leider konnten wir nichts erreichen. Ich finde es schade, dass die heimischen Fans dieses fußballerische Highlight nicht vor Ort miterleben dürfen. Wir hätten gegen Italien den zwölften Mann sehr gut gebrauchen können“, betont der ÖFBPräsident.
Mit der Gruppenphase, die Österreich mit sechs Punkten hinter den Niederlanden auf Platz zwei beendete, zeigt sich Windtner zufrieden. „Die Mannschaft hat in allen drei Partien einen unbändigen Willen an den Tag gelegt. Die Matchperformance hat auch gepasst und wir sind letztendlich verdient weitergekommen.“
Nach dem erstmaligen Überstehen der EM-Gruppenphase sind auch die Diskussionen um Teamchef Franco Foda verstummt. Der Deutsche, dessen Vertrag noch bis zum Ende der WM-Qualifikation im November läuft, wird auch nach der EM auf der ÖFB-Trainerbank sitzen. „Davon kann man ausgehen. Die Vertragssituation ist eigentlich ganz klar: Wenn wir uns für die WM 2022 qualifizieren, dann verlängert sich die Vereinbarung automatisch bis zur Endrunde“, erläutert Windtner, der die Diskussionen rund um den Teamchef nie ernst genommen hat: „Wenn ich auf Zurufe von außen reagieren würde, dann hätten wir alle sechs Wochen einen neuen Teamchef.“
Somit ist nur noch zu klären, ob sich der Präsident im Oktober bei der Ordentlichen ÖFBHauptversammlung noch mal wiederwählen lässt. „Jetzt spielen wir mal die Europameisterschaft fertig und dann sehen wir weiter. Grundsätzlich könnte ich mir aber vorstellen, dass ich das Amt weitere vier Jahre ausübe“, betont der 70-jährige Oberösterreicher.