Als Alaba in Wembley jubelte
David Alaba träumt von seinem zweiten großen Triumph im Londoner Wembley-Stadion. Österreichs Team liegt auch in Statistiken nach der Gruppenphase im Spitzenfeld.
Österreichs Kapitän David Alaba hatte kurz nach dem Aufstieg in das Achtelfinale erklärt: „Wir sind hier, um zu träumen.“Wenn der Traum, Italien am Samstag im Achtelfinale zu besiegen, Realität werden soll, dann wird auch viel von der Leistung des Topstars im Kader von ÖFB-Teamchef Franco Foda abhängen. Nur wenn der 29-Jährige seine Aufgaben in der Defensive positiv erledigen kann, dann darf Österreich mit einer Sensation spekulieren.
Österreich in einem K.-o.-Spiel bei einem Großereignis gab es schon lange nicht mehr. Während solche Partien für die Italiener zum Tagesgeschäft gehören, sind sie für das ÖFB-Team ganz speziell. Das Duell gegen Italien im Londoner Wembley-Stadion ist für Österreich das erste K.-o.-Spiel bei einer WM oder EM seit der Weltmeisterschaft 1954. 67 Jahre musste man warten, ehe eine ÖFB-Auswahl wieder einmal die Chance hat, sich für ein Viertelfinale zu qualifizieren.
Ein Spiel im Londoner WembleyStadion ist auch für Alaba noch immer etwas Besonderes. Beim Neuzugang von Real Madrid werden auch Erinnerungen an einen großen Triumph wach. Am 25. Mai 2013 gewann der damals 20-Jährige mit Bayern München das Finale der Champions League gegen Borussia Dortmund. Der Traum von seinem zweiten großen Triumph in Wembley lebt. Trotz der herausragenden Leistungen der Squadra Azzurra im bisherigen Verlauf der EM.
Offensiv, frech, mit Respekt, aber ohne Furcht planen die Österreicher gegen die Squadra Azzurra aufzutreten. Sofern es die Italiener auch zulassen. Österreichs Elitekicker
werden viel Laufarbeit verrichten müssen, wollen sie es schaffen, den Favoriten in Schach zu halten. Einer, der in den ersten drei Gruppenspielen Kilometer um Kilometer abspulte, ist Marcel Sabitzer. Mit knapp über 33 gelaufenen Kilometern gehört Sabitzer zu den Laufmaschinen bei dieser EURO. Der Leipzig-Profi liegt in dieser Wertung auf dem fünften Rang. „Unser Ansatz muss sein, früh zu attackieren, so wollen wir spielen. Auch weil wir einige Spieler im Kader haben, die das kennen und können“, sagte Sabitzer. Bei den Balleroberungen lagen vor dem Achtelfinale nur die Niederlande in einer UEFA-Statistik vor den Österreichern. Das beweist, dass das Pressing der Truppe von Trainer Franco Foda fast perfekt funktionierte. Sabitzer kündigte auch bereits kämpferisch an: „Wir wollen auch als Außenseiter beim Gegner Stress erzeugen mit vielen Balleroberungen.“Sabitzer weiß aber auch, dass Österreich nicht permanent anlaufen kann, sondern auch klug spielen muss. „Italien ist ein harter Brocken. Da kann man nicht in jeder Phase aktiv sein, muss davon ausgehen, dass es nötig sein wird, viele Kilometer dem Ball hinterherzujagen.“
Österreichs Bilanz nach der Gruppenphase sieht auch gar nicht so schlecht aus. Souveräner aufgestiegen als etwa Deutschland und Portugal, auch mehr Tore erzielt als England. Und jeder Torschütze im ÖFBTeam hat öfter getroffen als die zwei Superstars, der Franzose Kylian Mbappé und der Engländer Harry Kane, zusammen. Die sind beide noch ohne eigenes Erfolgserlebnis.