Österreich ist die Avantgarde der Königsklasse
2020 wurde die Formel-1-Saison in Österreich eröffnet. Heuer kehren erstmals Fanmassen zurück.
SPIELBERG. 15.000 Zuschauer sind es, die am ersten Formel-1-Rennwochenende in Österreich auf den Tribünen zugelassen sind. Kriterium für den Einlass in das Areal im Murtal ist die Einhaltung der mittlerweile allseits bekannten 3-GRegel. Nur eine Woche später gibt es an gleicher Stelle aber keine Zuschauerrestriktionen mehr. Für den Grand Prix von Österreich von 2. bis 4. Juli wird mit einem „vollen Haus“gerechnet. Aus Veranstalterkreisen ist zu hören, dass der Kartenverkauf für das zweite Rennen innerhalb von sieben Tagen in der Steiermark bereits gut angelaufen sei, es stünden aber noch genug Karten zum Verkauf. Derzeit werden rund 90.000 Zuschauer erwartet.
Österreich nimmt damit wie im Vorjahr erneut eine Vorreiterrolle im Formel-1-Zirkus ein. 2020 konnte die wegen der Coronapandemie verschobene Saison nur dank eines ausgeklügelten Sicherheits- und Hygienekonzepts mit einem Doppelevent in Spielberg eröffnet werden. Exakt ein Jahr später kehren im Juli erstmals seit dem Saisonfinale 2019 die Fanmassen an eine Rennstrecke zurück.
Leere Tribünenplätze soll es aber auch nach dem zweiten Rennen in Spielberg nicht mehr so schnell zu sehen geben. Denn auch beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone Mitte Juli soll es keine Einschränkung der Zuschauerkapazitäten geben. Darauf einigte sich die britische Regierung mit dem Streckenbetreiber in Silverstone und der Formel 1. Weit mehr als 100.000 geimpfte oder getestete Fans sollen bei dem Heimrennen für die meisten Formel-1-Teams live dabei sein. Möglich ist die volle Kapazität, weil Silverstone wie Wimbledon (Tennis), die 149. Golf Open sowie Halbfinale und Finale der Fußball-EM in Wembley unter dem speziellen Beobachtungsprogramm der Regierung stattfinden. „Es ist sehr gut für die Formel 1, die Zuschauer wieder willkommen zu heißen“, sagte Aston-Martin-Teamchef Otmar Szafnauer am Freitag.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton sieht die Rückkehr der Fanmassen vor allem wegen der in Großbritannien grassierenden Delta-Variante etwas differenzierter. „Auf der einen Seite ist es toll, die britischen Fans wieder zu sehen. Denn es ist das beste Publikum, das wir im ganzen Jahr haben“, meinte der Brite, der im selben Atemzug aber auch den Finger in die Wunde legte: „Aber andererseits höre ich auch die Nachrichten. Ich weiß, dass die Fallzahlen in Großbritannien gestiegen sind. Von daher mache ich mir natürlich Sorgen um die Leute. Für mich fühlt sich das ein bisschen überstürzt an.“