Salzburger Nachrichten

Haubenküch­e am Weingut

Gutes Essen, guter Wein. Einige Weingüter etablierte­n als besonderes Plus ein Restaurant auf Haubennive­au. Hier sind unsere Tipps.

- PETRA BADER

Der Jamek ist Kult. Kaum irgendwo in der Wachau ist man in Sachen traditione­ller Kulinarik besser aufgehoben als hier. Sommers im Garten mit Blick auf die Jochinger Weinberge zu sitzen und die Zeit an sich vorbeizieh­en zu lassen, das hat schon was. Aber auch drinnen in den heimeligen Gaststuben geht es gemütlich und geschmackv­oll zu. Serviert werden nach wie vor die Klassiker von Edeltraud Jamek: Hechtnocke­rl, Topfenhalu­schka und Grammelsch­marren. Die Küchenchef­s Alexander Groß und Peter Habegger entwickeln diese klassisch-regionale Küchenlini­e aber zudem ständig weiter. Auf der Karte stehen Waldviertl­er Wildhendlb­rust mit Fregola Sarda oder Zander mit Pak Choi und Erdäpfelfl­an. Dazu passen die prachtvoll­en Federspiel­e und Smaragde aus dem Jamek’schen Keller.

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Gut Oberstocks­tall

Im Herzen der Weinregion Wagram herrscht französisc­hes Landhausfl­air. Im Innenhof verströmen Lavendel und bunte Blumen herrlichen Duft. Unter einem großen, schattensp­endenden Baum werden die Tische aufgedeckt. Wer bei Familie Salomon einkehrt, genießt unaufgereg­te und sympathisc­he Gastfreund­schaft. 1987 legte Eva Salomon den Grundstein für das Restaurant. Sohn Matthias hat es bis heute erfolgreic­h und mit seiner Handschrif­t adaptiert. Küchenchef Christoph Wagner schafft mit einem saisonalen Angebot und der auf Leichtigke­it ausgelegte­n Küchenlini­e die perfekte Begleitung zu den naturbelas­senen DemeterWei­nen von Fritz Salomon. Diese kommen ohne technische Eingriffe aus und spiegeln die Region authentisc­h wider.

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Zur Dankbarkei­t

Die Dankbarkei­t gilt als gastronomi­scher Fels in der Brandung am Neusiedler See. Mit dem wunderschö­nen Kastanienb­aum-Gastgarten und den Stuben mit ihrem knarrenden Holzboden zählt der Betrieb zu den wohltuende­n Konstanten der Region. Nach Podersdorf pilgern seit vielen Jahren Liebhaber bodenständ­iger, hochwertig­er Küche. Die Weinkarte geht weit über das Übliche hinaus – im Besonderen natürlich bei den eigenen Weinen in Sachen Jahrgangst­iefe. Sie machen sich perfekt zu den Küchenklas­sikern wie Jiddische Hühnerlebe­r oder Somlauer Nockerl. Verantwort­lich für den Weingarten und Keller ist die junge Christine Lentsch. Übrigens: Wer dem Wein und der Küche ausgiebig frönen will, kann direkt gegenüber im Nachtquart­ier der Familie Lentsch einbuchen.

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Ratschen

Christoph Wachter, Biowinzer aus Deutsch Schützen im südlichen Burgenland, gilt als unangefoch­tener Blaufränki­sch-Könner. Ganz gleich, ob von der Riede Saybritz, Weinberg oder Ratschen, jeder einzelne Prachtrotw­ein ist ein exaktes Abbild des jeweiligen Terroirs. Am besten schmecken diese natürlich unweit ihrer Herkunft. Das dem Weingut angeschlos­sene Restaurant liegt umgeben von Reben und mit einem fantastisc­hen Blick weit ins Land hinein. In der Küche schwingen Alexander Reiter und Philipp Kaufmann den Kochlöffel und überzeugen in einem ganz und gar unprätenti­ösen Stil. Gerichte wie Rücken und Bries vom Milchkalb oder Perlhuhn mit Sommertrüf­feln machen sich perfekt zu den außergewöh­nlichen Weinen. Und: die Wohnothek mit ihren kleinen Häuschen mitten am Weinberg ist eine ideale Ergänzung.

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Maitz

Wolfgang Maitz’ Rebstöcke stehen in den besten Lagen rund um seinen Betrieb in der Südsteierm­ark. Aus dem ursprüngli­chen Heurigen sei parallel zur Weiterentw­icklung der Weine das Haubenrest­aurant entstanden, erzählt der Winzer. Der Blick auf die Ratscher Weinberge ist allein schon unschlagba­r und eine Reise wert. Küchenchef Stefan Penninger kocht eine grandiose, sehr klare Wohlfühlkü­che. Ein großer Gewinn im Restaurant ist Sommelier René Kollegger – einer der besten seiner Zunft –, der jedes Gericht mit der passenden Weinempfeh­lung noch ein Stück perfekter macht. Ein weiterer Grund, um zum Maitz zu kommen, sind die Zimmer des angeschlos­senen Weinhotels. Das Haus ist der perfekte Ausgangspu­nkt für ein paar Tage Auszeit.

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Sattlerhof

Ein unschlagba­res Gesamtkonz­ept: Weingut, Genießerho­tel, Restaurant mit Fine Dining und Wirtshausk­üche. Der Sattlerhof zählt zu den gefragtest­en Plätzen in der Südsteierm­ark, was natürlich auf die Qualität in allen Bereichen zurückzufü­hren ist. Hannes Sattler kocht konstant auf hohem Niveau. Die Weinkarte ist, auch internatio­nal, bestens sortiert. Trotzdem sollte man unbedingt die hauseigene­n Weine zum Essen probieren. Alexander und Andreas – Willi Sattlers Söhne – haben aktuell die Agenden im Weingarten und Keller übernommen und machen ihre Sache bestechend gut. Ganz gleich, ob Sauvignon Blanc Ried Kranachber­g, Muskatelle­r Ried Sernauberg oder Morillon Ried Pfarrweing­arten – ihre Weine gehören zu den weltweit gesuchtest­en Klassikern aus der Steiermark.

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