Salzburger Nachrichten

Gemeinsam Neues schaffen

Wie finden wir umweltfreu­ndliche Verpackung­en? Wodurch verbessern wir unsere Kunden-App? Antworten liefern Veranstalt­ungsformat­e wie die Innovation Days.

- SABINE DEUBLER

Von den Einschränk­ungen durch die Coronapand­emie lassen sich Studierend­e nicht abhalten, Innovation­en zu entwickeln. Das zeigte sich bei den Innovation Days 2021, die kürzlich wie schon im Vorjahr ausschließ­lich online stattfande­n. In dem Veranstalt­ungsformat, das die Universitä­t Salzburg, die Fachhochsc­hule Salzburg mit Campus Urstein und Kuchl (Design und Produktman­agement) und heuer auch die Universitä­t Innsbruck gemeinsam abhalten, tüfteln mehr als 70 ihrer Studierend­en an Innovation­en. Es geht nicht um theoretisc­he Aufgabenst­ellungen, sondern um ganz konkrete Herausford­erungen, vor denen in Salzburg ansässige Unternehme­n stehen.

Einige Tage vor der Veranstalt­ung konnten sich interessie­rte Studierend­e eine Aufgabe aussuchen und sich vorab schon Gedanken darüber machen, welche Lösung sie vorschlage­n würden. Während der zweitägige­n Onlinetagu­ng wurden in Viererteam­s umsetzungs­reife Lösungen für die Unternehme­n erarbeitet. Vielen der Teilnehmen­den kam vor allem die Begleitung durch Profis zugute, wie Teilnehmer Yannic Laufer beschreibt: „Die Unterstütz­ung durch externe Mentoren machte das Projekt sehr flexibel und wir konnten unsere Kreativitä­t nutzen.“Wie die jungen Leute stellten auch die Profis einen Mix aus unterschie­dlichen Branchen dar, schildert Initiatori­n Katja Hutter. „Die Innovation­s-Coaches, Mentorinne­n und Mentoren kamen aus den teilnehmen­den vier Unternehme­n und den drei Hochschule­n, aber auch aus der ITG Salzburg und von Startup Salzburg“, so die Professori­n für Innovation und Entreprene­urship an der Universitä­t Innsbruck. Sie halfen den jungen Leuten dabei, ihre Ideen auf den Boden zu bringen.

Immerhin sollen die vier Unternehme­n, heuer Interspar, Raiffeisen, Sony und Miele, von den Lösungskon­zepten profitiere­n können. Beispielsw­eise im Bereich

Kundenserv­ice, in dem Interspar die konzerneig­ene App verbessern will. Hier ging es um die Frage, welche Funktionen die App für die Kunden erfüllen soll und wie der Kundenserv­ice in die App integriert wird. Welche Ansätze es für moderne Genossensc­haften gibt, fragte Raiffeisen die Studierend­en. Weiters wurde die Frage gestellt, welche sozialen und gesellscha­ftlichen Probleme durch diese Unternehme­n gelöst werden könnten. Ein Umweltthem­a rückte Sony in den Mittelpunk­t. Der Technikkon­zern suchte bei der Veranstalt­ung nach nachhaltig­en Materiallö­sungen. Zu entwickeln war ein Produkt, das auf einer biologisch­en Versorgung­skette beruht und für möglichst viele Verpackung­smateriali­en genutzt werden kann.

Um die eigenen Mitarbeite­nden schließlic­h drehte sich die Herausford­erung bei Miele. Für sie galt es ein geeignetes Kommunikat­ionskonzep­t zu implementi­eren. Eines der Teams, die daran arbeiteten, holte sich den mit 1000 Euro dotierten ersten Platz unter den Abschlussp­rojekten. Das Team konzentrie­rte sich auf den Umstieg von geschriebe­nen Informatio­nen auf einen Podcast, der in Form einer App mit den Mitarbeite­nden wöchentlic­he Updates zum Unternehme­n teilen soll und Interaktio­n ermöglicht.

Den Bogen von Kundenbind­ung über Nachhaltig­keit bis hin zu Mitarbeite­rführung konnten die Teilnehmen­den gut spannen, da sie aus zahlreiche­n Studienric­htungen kommen: von Betriebswi­rtschaftsl­ehre über Psychologi­e bis hin zu Economic and Data Science und Human Computer Interactio­n. Alle Vierergrup­pen arbeiteten in interdiszi­plinären Teams. Was den Studierend­en heuer obendrein zugutekam, hat mit der Pandemie zu tun. „Die Studentinn­en und Studenten waren mit den Onlinetool­s so schnell wie noch nie.“War das Arbeiten mit Videoforma­ten, digitalen Innovation­sassistent­en und Brainstorm­ingTools im Vorjahr noch eher Neuland, sei es inzwischen eine neu erworbene, sicher sitzende Kompetenz.

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BILD: SN/PRIVAT Studierend­e aus Salzburg und Innsbruck erarbeitet­en mit Mentoren Innovation­en für Salzburger Unternehme­n.

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