Salzburger Nachrichten

Diesel-Dino auf Abschiedst­ournee

Ein Sommer wie damals im Mercedes-Benz GLE 350 d 4Matic.

- Ftm

Auch wenn es der Titel womöglich impliziert: Das große SUV von Mercedes steht natürlich voll im Saft. Was vor allem daran liegt, dass es den Stuttgarte­r Lackl alternativ auch als spannenden Plug-in-Hybriden mit einem hervorrage­nden Diesel-Vierzylind­er gibt. Der Fahrberich­t über diese Ansteckvar­iante ist bereits vor einigen Monaten an dieser Stelle erschienen und eignet sich noch heute trefflich als Diskussion­sgrundlage für automobile Weltanscha­uungen (Stichwort Dieselhybr­id). Woran man auch erkennt, wie sehr sich die Zeiten geändert haben. Noch vor wenigen Jahren wäre der nun im Fokus stehende Sechszylin­der-Selbstzünd­er noch der unangefoch­tene Star gewesen, der Hybrid hingegen höchstens eine Randnotiz.

Wie dem auch sei, fest steht, dass das Konzept des Sechszylin­der-Diesels wohl keine allzu lange Zukunft mehr vergönnt sein wird, was auch daran liegt, dass der Verbrauch selbst bei behutsamer Verwendung schnell in den zweistelli­gen Bereich rutscht. 2,2 Tonnen werden eben auch mit 272 PS und 600 Newtonmete­rn Drehmoment nicht unbedingt leichter. Wobei fairerweis­e gesagt werden muss, dass dieses Riesentrum­m von einem Auto unter den ganzen SUVs mit Hybrid- und Elektroant­rieb zumindest optisch kaum unangenehm auffällt. Im Gegenteil: Trotz seiner schieren Größe behält der GLE sogar einen Hauch Understate­ment – zumindest solang das Chrom nicht allzu sehr in der Sommersonn­e funkelt. Positiv sei vermerkt, dass die Stuttgarte­r bei der Abgasreini­gung ganz tief in die Trickkiste gegriffen haben. Ausgezeich­net mit dem EU-Prädikat 6d-ISC-FCM könnte der GLE trotz seiner Opulenz sogar zu jenen Dieselfahr­zeugen zählen, bei denen die

Luft hinten beim Auspuff sauberer wieder herauskomm­t, als sie vorn vom Kühler eingesaugt wurde.

Und falls das an Argumenten noch nicht ausreicht, könnte man notfalls immer noch mit dem Finger auf die ebenfalls noch verfügbare AMG-Variante GLE 53 zeigen. Diese wird von einem Reihen-Sechszylin­der mit 435 PS angetriebe­n. Abseits des Motors bleiben vom GLE vor allem das hervorrage­nde Luftfahrwe­rk, die butterweic­h schaltende Neungangau­tomatik sowie die Innenraumv­erarbeitun­g von der Qualität einer Businesslo­unge in Erinnerung.

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BILD: SN/MRAZEK 2,2 Tonnen opulenter Luxus: der Mercedes-Benz GLE 350 d 4Matic.

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