In Freilassing baden Studenten jetzt gratis
sen, zumindest für diese Saison den Eintritt für Gäste bis 18 Jahre sowie Schüler und Studenten aufzuheben. Damit solle das Bad familienfreundlicher werden, sagt Bürgermeister Markus Hiebl (parteilos).
In Salzburg sei der kostenlose Zugang zu den städtischen Badeeinrichtungen nicht möglich, sagt hingegen Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ). „Kinder sind in der Familienkarte sowieso inkludiert. Studenten bekommen einen ermäßigten Eintritt. Außerdem bieten wir in der letzten Schulwoche vor den Ferien immer kostenlosen Eintritt für Kinder.“Auinger weist darauf hin, dass allein die Kosten für die Wasseraufbereitung in den Bädern bei 1,90 Euro pro Person liegen. „Außerdem sind die Preise für Saisonkarten in den Salzburger Freibädern österreichweit mit am niedrigsten“, sagt Auinger – auch wenn die Preise für die Einzelkarten höher sind als in anderen Städten. So baden in Wien Kinder bis 14 Jahre gratis, in Linz für 2,30 Euro, in Eisenstadt für 2,40 Euro und in Salzburg für drei Euro.
Auf der anderen Seite nimmt die Zahl der Freibäder in Österreich kontinuierlich ab. Laut Zahlen der Wirtschaftskammer gab es 2011 in ganz Österreich 363 Freibäder. 2020 waren es 331. Auch in Deutschland lässt sich dieser Trend beobachten. Im Nachbarland wurde seit dem Jahr 2000 in Deutschland jedes zehnte Bad geschlossen. Jedes zweite musste saniert werden.
Mit dem Beginn der Badesaison häufen sich auch wieder die Badeunfälle in den Seen und Bädern. „Leider lernen viele Kinder momentan nicht mehr schwimmen“, sagt der Freilassinger Bürgermeister Markus Hiebl. Umso wichtiger sei es, dass die Freibäder nun auch in Deutschland wieder aufsperrten und Schwimmkurse stattfänden. Viele Kinder überschätzten ihre Schwimmkenntnisse zudem. „Von den Bademeistern bekommen wir die Rückmeldung, dass einigen Kindern die Übung fehlt“, heißt es aus dem Bürgermeisterbüro. Deshalb habe der Stadtrat beschlossen, dass Kinder unter zehn Jahren ohne Aufsichtsperson nicht mehr in das Hallen- und Freibad dürfen. Vor der Coronapandemie lag in Freilassing die Altersgrenze bei sieben Jahren.
Eine gesetzliche Regelung gibt es jedenfalls nicht, ab wann Kinder unbeaufsichtigt ein Schwimmbad betreten dürfen. Es ist eine Gratwanderung, ab wann die Aufsicht der Eltern verringert und dem Kind mehr Spielraum gegeben werden kann, sagt die Salzburger Kinder- und Jugendanwältin Andrea Holz-Dahrenstaedt. „Das hängt immer von der Entwicklung des Kindes ab und wie gut sie schwimmen können.
Ein Anhaltspunkt ist, ob Kinder das Freischwimmer-Abzeichen geschafft haben.“Das können Kinder in Österreich ab dem achten Lebensjahr erhalten. „Der Bademeister ist keine Aufsichtsperson “, sagt Holz-Dahrenstaedt.
In die städtischen Freibäder in Salzburg können Kinder ab acht Jahren unbeaufsichtigt zum Schwimmen gehen. Jüngere Badegäste brauchen eine erwachsene Begleitung. Auch wenn im vergangenen Jahr viele Kinder das Schwimmen nicht erlernen konnten, sieht Auinger keinen Bedarf, diese Altersgrenze anzuheben. Zudem würden sich in Salzburg Badeunfälle mit erwachsenen Nicht-Schwimmern häufen, vor allem am Lieferinger Badesee. Dort sind die Bademeister gefordert – auch weil es dort regelmäßig zu Konflikten mit Badegästen komme. „Das Ordnungsamt und die Polizei werden dort deshalb mehr unangekündigte Kontrollen durchführen.“