Wo ein Zahnarzt Kribbeln spürt
Speerwerfer Matthias Kaserer geht mit 37 Jahren erneut auf Titeljagd.
GRAZ. Aus Salzburgs Serienmeister-Duett vieler Jahre bei den Leichtathleten ist ein Solo geworden. Nach dem Rücktritt von Dreispringerin Michaela Egger hält Matthias Kaserer bei den Staatsmeisterschaften in Graz am Wochenende allein das Fähnchen der Routiniers hoch. Der aus Puch stammende Union-Salzburg-Athlet bekommt junge Konkurrenz auch aus den eigenen Reihen.
„Das taugt mir viel mehr, wenn es spannender wird“, sagt der 37Jährige, der nach seinem Job als Zahnarzt in Igls bei Innsbruck zum Feierabend-Speerwerfer wird. Ohne Trainingspartner und auch deshalb mit einem wehmütigen Blick zurück nach Rif: „Da hat mein früherer Trainer Ernst Grössinger eine starke junge Truppe beisammen.“U23-Meister Laurenz Waldbauer und Simon Klebel werden versuchen, Kaserers neunten Titel in zehn Jahren zu verhindern. Ebenso Adam Wiener (Pinkafeld), der vor drei Jahren die große Kaserer-Serie unterbrach, als er um 36 Zentimeter voran lag.
„Solange der Spaß da ist und ich mit dem Speer in der Hand das Kitzeln und Kribbeln spüre, mache ich weiter“, sagt Kaserer, der als zweite Leidenschaft Beachvolleyball betreibt. In der Funktion als Goldlieferant für Salzburg sollte Unterstützung von Weitspringerin Inge Grünwald kommen, die in Graz schon für die U23-EM in Tallinn testet. Lukas Stiper wird im Diskus versuchen, seinem Vorbild Lukas
Weißhaidinger nahezukommen. Zu beachten gilt es im 13köpfigen Salzburger Aufgebot weiters Sprintrakete Jakob Hinterholzer (100 und 200 Meter) und Mittelstrecklerin Katharina Stöger (800 und 1500 Meter/alle Union). Vier Starts plant Amira Simon (LT Salzburg). Die 16-Jährige ist über 100 und 200 Meter sowie im Hoch- und Weitsprung mit von der Partie.