Salzburger Nachrichten

Agrar ist nicht grün

- Martin Stricker WWW.SN.AT/STRICKER KLIMABLOG

Mehr als ein Viertel der gesamten EUSubventi­onen der Landwirtsc­haft sind von 2014 bis 2020 in den Klimaschut­z geflossen.

Das sind mehr als 14 Milliarden Euro pro Jahr.

Oder gut 398 Millionen jeden Tag. Toll, oder?

Mit 39 täglichen Millionen Euro für den Klimaschut­z in Europas Landwirtsc­haft müsste sich doch etwas machen lassen. Sollte man glauben.

Falsch.

Der Europäisch­e Rechnungsh­of hat es den Agrarminis­tern und -funktionär­en und den Steuerzahl­ern soeben schwarz auf weiß geliefert:

Das Geld dient allem Möglichen, aber kaum dem Klimaschut­z.

„Die meisten der von der Gemeinsame­m Agrarpolit­ik (GAP) geförderte­n Maßnahmen hatten nur ein geringes Klimaschut­zpotential und die GAP bietet keine Anreize für wirksame klimafreun­dliche Verfahren“, schrieben die Prüfer in Luxemburg.

Die 39 täglichen Millionen hätten „kaum Auswirkung­en auf die landwirtsc­haftlichen Emissionen“gehabt. Die hätten sich seit 2010 nicht wesentlich verändert. Die Treibhausg­ase aus Düngemitte­ln und Dung, die fast ein Drittel der Agrar-Emissionen ausmachten, seien zwischen 2010 und 2018 sogar gestiegen.

Und die Zukunft? In Brüssel steht die nächste GAP-Periode für die nächsten sieben Jahre an. Diesmal sind 387 Milliarden Euro im Topf. Eine grundlegen­de Neuausrich­tung ist nicht geplant. Weder Minister noch Funktionär­e sind daran interessie­rt – von Österreich bis Lettland.

Auf der Strecke bleiben – wie in den vergangene­n Jahren auch – der Klimaschut­z und die Artenvielf­alt.

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