Agrar ist nicht grün
Mehr als ein Viertel der gesamten EUSubventionen der Landwirtschaft sind von 2014 bis 2020 in den Klimaschutz geflossen.
Das sind mehr als 14 Milliarden Euro pro Jahr.
Oder gut 398 Millionen jeden Tag. Toll, oder?
Mit 39 täglichen Millionen Euro für den Klimaschutz in Europas Landwirtschaft müsste sich doch etwas machen lassen. Sollte man glauben.
Falsch.
Der Europäische Rechnungshof hat es den Agrarministern und -funktionären und den Steuerzahlern soeben schwarz auf weiß geliefert:
Das Geld dient allem Möglichen, aber kaum dem Klimaschutz.
„Die meisten der von der Gemeinsamem Agrarpolitik (GAP) geförderten Maßnahmen hatten nur ein geringes Klimaschutzpotential und die GAP bietet keine Anreize für wirksame klimafreundliche Verfahren“, schrieben die Prüfer in Luxemburg.
Die 39 täglichen Millionen hätten „kaum Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Emissionen“gehabt. Die hätten sich seit 2010 nicht wesentlich verändert. Die Treibhausgase aus Düngemitteln und Dung, die fast ein Drittel der Agrar-Emissionen ausmachten, seien zwischen 2010 und 2018 sogar gestiegen.
Und die Zukunft? In Brüssel steht die nächste GAP-Periode für die nächsten sieben Jahre an. Diesmal sind 387 Milliarden Euro im Topf. Eine grundlegende Neuausrichtung ist nicht geplant. Weder Minister noch Funktionäre sind daran interessiert – von Österreich bis Lettland.
Auf der Strecke bleiben – wie in den vergangenen Jahren auch – der Klimaschutz und die Artenvielfalt.