Salzburger Nachrichten

„So was kennt man nur aus den USA“

Patrick Wolfram war als einer der ersten Helfer aus Österreich vor Ort.

-

„Von einem Meter auf den anderen war die totale Verwüstung. Alles war kaputt, die Häuser, die Strommaste­n, Bäume sind auf der Straße gelegen.“So beschreibt der Bezirksste­llenleiter des Roten Kreuzes in Laa an der Thaya, Patrick Wolfram, seinen Einsatz in Tschechien. „Normalerwe­ise kennt man das nur aus den Vereinigte­n Staaten, aus den klassische­n Hurrikan-Gebieten“, sagt er. Um 19.30 Uhr am Donnerstag war der Alarm eingegange­n. Ein Tornado mit schweren Regen- und Hagelschau­ern hatte die Region hinter der Grenze verwüstet. Allein den Einsatzort Hrušky zu erreichen sei eine Herausford­erung gewesen. Die Straßen waren blockiert. „Die Bevölkerun­g hat die Hinderniss­e weggeräumt, damit die Einsatzkrä­fte weiterkomm­en“, erzählt er. Die Orientieru­ng sei schwierig gewesen. Ortstafeln und Verkehrssc­hilder seien dem Sturm zum Opfer gefallen, das Internet ausgefalle­n. In Hrušky befand sich eine von vier Sanitätshi­lfsstellen, die die tschechisc­hen Einsatzkrä­fte eingericht­et hatten. „Wir haben unter freien Himmel gearbeitet, Platzwunde­n und Schnittwun­den versorgt, aber auch Knochenbrü­che“, sagt Wolfram. Viele Patienten seien unterkühlt gewesen und hätten mit Decken versorgt werden müssen. Aus allen Himmelsric­htungen seien die Verletzten vor allem zu Beginn des Einsatzes auf die Helfer zugeströmt. Insgesamt waren 40 Fahrzeuge und mehr als 100 Rot-Kreuz-Helfer in Tschechien im Einsatz. Rettungshu­bschrauber des ÖAMTC flogen zwei Schwerverl­etzte nach Wien.

 ?? BILD: SN/RK NÖ ?? Rot-Kreuz-Bezirksste­llenleiter Patrick Wolfram.
BILD: SN/RK NÖ Rot-Kreuz-Bezirksste­llenleiter Patrick Wolfram.

Newspapers in German

Newspapers from Austria