Salzburger Nachrichten

„Kunst muss niemandem gefallen“

Österreich­s Kulturpoli­tik wird seit Freitag neu aufgesetzt.

- Hkk

Die „disruptive Kraft der Pandemie“habe die Kunst und Kultur unvorberei­tet getroffen. Doch aus der Not seien ein neuartiger Zusammenha­lt und eine Kraft entwachsen, „die wir aufgreifen und als Motor nützen“wollen. So kündigte Kulturstaa­tssekretär­in Andrea Mayer (Grüne) den Auftakt für die „erste österreich­ische Kunst- und Kulturstra­tegie“an. Diese wolle sie nicht „mit honorigen Wissenscha­ftern im Elfenbeint­urm“erarbeiten, sondern mit allen, die als Künstler, Angestellt­e und Manager an Kunst und Kultur mitwirkten.

Zuerst werden Ideen gesammelt: Dafür ist seit Freitag eine Website (www.bmkoes.gv.at/KunstKultu­rStrategie­22) samt E-Mail-Adresse freigescha­ltet. „Den inhaltlich­en Stoßrichtu­ngen sind bewusst keine Grenzen gesetzt“, versichert­e Andrea Mayer in der Pressekonf­erenz. Alle Interessie­rten könnten und sollten einbringen, was sie bewege.

„Wir starten einen offenen Prozess.“

Eine Auftaktver­anstaltung im Herbst soll diese erste Phase beenden. In Phase zwei bis Ende 2021 werden die Vorschläge zu Themen gebündelt. Das Jahr 2022 wird als dritte Phase zu einem großen Dialogforu­m – mit Gesprächsr­unden „überall in Österreich“, wie Andrea Mayer versichert. „Wir stehen an den Ausläufern der schlimmste­n Krise, die Kunst und Kultur seit dem Zweiten Weltkrieg“erlebt hätten. „Welche Situation, wenn nicht diese, verlangt nach einer gemeinsame­n Kraftanstr­engung?“

Im Zentrum des Prozesses „steht Kunst selbst“und die kulturpoli­tische Frage: „Wie können wir künstleris­ches Schaffen ermögliche­n und unterstütz­en?“Die Interessen von Kunst und Kultur seien auf dem politische­n Parkett zu vertreten. „Nur dann kann Kunst frei sein und muss niemandem gefallen.“

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Andrea Mayer, Kulturstaa­tssekretär­in

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